Foto: Rap Squad One Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausnahmetalent: Andi aus Villingen hat den Zungenbrecher-Rekord von "Wetten dass...?" geknackt

Fischers Fritz und Blaukraut bleibt Blaukraut? Für Andi, Mitglied der Villinger Band Rap Squad One, sind diese Zungenbrecher ein Witz. Er hat kürzlich den Rekord des bislang schnellsten Sprechers gebrochen.

VS-Villingen. "Immer wieder ist die Ferne doch so nah" – wer Rapmusik mit Lokalkolorit mag, der kennt Andi bereits von der Villinger Rapgruppe Rap Squad One. Dort rappt und singt er mit gefühlvoller Stimme zu mehr oder weniger schnellen Beats und Melodien. Doch wie talentiert der 27-jährige Rapper sprachlich wirklich ist, zeigt sich vor allem in seinen Zungenbrecher-Videos. Denn neben Musik liebt der Student elektronischer Medien vor allem eins: die Herausforderung. Bereits im Januar diesen Jahres sagte er 17 Zungenbrecher in einer Minute auf, lud ein Video davon hoch und ging damit auf Facebook durch die Decke.

Damals fand er während der Prüfungsvorbereitung wieder eine Liste von Zungenbrechern, die er sich lange Zeit zuvor einmal herausgeschrieben hatte, und begann sie so schnell wie möglich aufzusagen. Bald fiel Andi auf, wie viel Spaß es ihm bereitete, die Zeit immer weiter herabzusetzen. "Bereits beim Aufsagen ohne Zeitdruck kam ich der Minutengrenze schon nah", erzählt er.

Wer davon schon beeindruckt war, dem wird es jetzt die Schuhe ausgezogen haben. Andi suchte nämlich sogleich nach der nächsten Herausforderung und fand sie in der Fernsehshow "Wetten dass...?". 2006 schaffte es der Hamburger Jurist Georg Winter bei Thomas Gottschalk, sieben selbst ausgedachte Zungenbrecher fehlerfrei aufzusagen, und das innerhalb von 55 Sekunden. Fortan galt er als einer der schnellsten Sprecher Deutschlands – bis jetzt. Denn Andi aus Villingen hat ihm den Titel streitig gemacht.

Zunächst habe er die Zungenbrecher nur so nebenbei geübt, berichtet er. Im Sommer ging es dann in die intensive Lernphase. "Da habe ich auf dem Schrottplatz gearbeitet und konnte die Zungenbrecher dauernd vor mich hin sprechen, ohne jemanden zu nerven", erzählt Andi. "Schön unverpflichtend."

Der ehrgeizige Rapper macht sich selbst nämlich den meisten Druck. "Im Prinzip kann das jeder lernen, aber nicht jeder ist so hart wie ich und sagt 100-mal am Tag die Sprüche auf", weiß der 27-Jährige. Im September hat er das Rekordvideo im Studio aufgenommen und beweist darin echte Sprachfertigkeit. Spielend leicht rollen ihm die Sprüche von der Zunge.

Mit seinem Talent konnte er Winter um drei Sekunden unterbieten. Das schafft er aber nicht zu jeder Zeit. "Es ist enorm tagesformabhängig. Betrunken geht das auf keinen Fall mehr. Da leidet die Artikulation", sagt er lachend. Umgekehrt gehe es mit einer gehörigen Portion Nervosität besser, sei ihm aufgefallen. Irgendwie scheint er den Druck, die Herausforderung zu brauchen.

Mittlerweile haben auch andere Medien von seinem Talent Wind bekommen und Andi ist ein Stück berühmter geworden. "Eine Live-Performance – vor allem in Rekordzeit – ist aber relativ schwer", meint er. Der Student hofft, dass mit dem Video auch sein neues Album "Andidepressiva" gepusht wird. "Das ist allein schon von der Machart völlig anders als meine anderen Solo-Alben. Ich habe fertige Beats heruntergeladen, den Text geschrieben und gefühlt einen Song pro Tag fertiggestellt – so unbefangen wie möglich", erzählt er.

Einer der schnellsten Sprecher ist er nun. Der Titel des schnellsten Rappers gehört aber bislang noch Kollegah, Vertreter des so genannten Double-Time-Raps. Doch das wäre nicht die erste Herausforderung, die Andi annimmt.

Weitere Informationen: Rekordvideo: www.facebook.com/rapsquadone Album "Andidepressiva": www.rapsquad.one

1. Wenn beim Bangkoker Ping-Pong-Pokal die Bangkoker auf ihrer Bank hocken und bange gucken, wie die Pekinger Ping-Pong-Profis, die Bangkoker von der Platte pauken, dann kochen die Bangkoker.

2. Als die Soldaten ihren Sold hatten, stolperten sie über Soldaten, die ihren Colt hatten, sodass die Soldaten, die ihren Colt hatten, bald auch den Sold hatten, was die Soldaten, die ihren Sold hatten,

natürlich nicht gewollt hatten.

3. Immer, wenn die tütelige Teetante den Tee in die Kaffeetüte getan hatte, tütete die patente Nichte der Teetante den Tee von der Kaffeetüte in die Teetüte um.

4. Bei dem alten Lappenschuppen, wo die Lappen Schoppen kippen und für ein paar Robbenhappen hübsche Lappenpuppen strippen, bis sich ganze Lappensippen mit den Rippen von den Robben um die hübschen Puppen kloppen, sollst du nie den Schlitten stoppen.

5. An seinem Rücken zuckelt sein Rucksack auf und ab, um seine Knöchel hechelt sein Dackel mit im Trab. So wackeln sie zum Picknick am Müggelsee hinaus, da wickelt er den Bückel auf Pumpernickel aus. Sein Dackel jagt Karnickel. Er räkelt sich im Gras und hakelt die Mixpickles aus seinem Gurkenglas.

6. Der Büsumer Hummer Tim

und der Amrumer Hummer Tom, die waren einander gram, weil der Hummermann Tom dem Tim und der Hummermann Tim dem Tom die Hummerfrau Emma nahm. Warum nur der Jammer? Warum nur der Kummer? Warum den nur immer der Jammer und Kummer um Hummerfrau Emma, warum?

7. Gas, Moto Guzzi, das war Palermo! Gas, Moto Guzzi, auf nach Salerno! Cento quaranta, das war Cosenza. Cento cinquanta, das war Potenza! Gas, Moto Guzzi, durch die Abruzzen, Tivoli, Roma, Ostia verputzen! Cento sessanta, das war Pescara, cento settanta, was, schon Carrara? Gas, Moto Guzzi, Vollgas auf Nizza, und auf der Piazza, Chianti und Pizza!