Der Flughafen Donaueschingen-Villingen GmbH ist der einzige Verkehrslandeplatz der Region. Foto: Archiv

Geschäftsbericht: Flughafen Donaueschingen-Villingen GmbH Thema im Ausschuss für Verwaltung und Wirtschaft

Schwarzwald-Baar-Kreis - Lob erhielt der Geschäftsführer der Flugplatz Donaueschingen-Villingen GmbH, Michael Schlereth, für seine "hervorragende Arbeit bei nicht einfachen Rahmenbedingungen" von Thorsten Frei (CDU). Schlereth stellte den Jahresabschluss 2015 nun auch im Ausschuss für Verwaltung und Wirtschaft vor. Allerdings müsse man sich die Frage stellen, ob es notwendig sei, "dass die Gesellschaft einen Dispokredit mit Kosten, die eigentlich überflüssig sind, in Anspruch nimmt."

Von einer "defizitären Angelegenheit" sprach Rupert Kubon (SPD). Dies Stadt Villingen-Schwenningen stehe aber als einer der Gesellschafter zum Flugplatz. Er bedauere es, dass der Landkreis Tuttlingen als weiterer Gesellschafter keine Bereitschaft zeige, seinen Anteil entsprechend dem der drei größten Gesellschafter anzuheben. (Die Stadt Donaueschingen, die Stadt Villingen-Schwenningen und der Schwarzwald-Baar-Kreis zahlen je 30 700 Euro, der Kreis Tuttlingen 10 250 Euro. Die IHK trägt 7700 Euro bei und Christian zu Fürstenberg 3600 Euro.) Die Bedeutung des Flugzeugaufkommens des Kreises Tuttlingen sei durchaus ähnlich wie die des Flugzeugaufkommens des Schwarzwald-Baar-Kreises. Mehrere Flughäfen in der Region halte er nicht für sinnvoll. Cornelia Kunkis-Becker (Grüne) schloss sich Kubons Meinung an. "Wir Grüne meinen aber, dass Flughäfen nicht zur Wirtschaftsförderung zählen", meinte sie. Außerdem regte sie an, den Landkreis Rottweil ebenfalls anzusprechen.

Schlereth berichtete von einem Hallenbaubrojekt. Es entstehen zwei Rundhallen mit jeweils 25 Metern Durchmesser. "Wir liegen hundertprozentig im Zeitplan, den wir vermutlich sogar unterschreiten werden. Ziel ist Fertigstellung Ende August."

Das kreditfinanzierte Hallenprojekt bezeichnete Schlereth als "rentierliche Anlage", die man guten Gewissens mit einem Kredit finanzieren könne.

Er sei jedoch dagegen, dass Reparaturen über Kredit finanziert würden, "damit belasten wir die GmbH". In nächster Zeit stehe eine Modernisierung der Towertechnik im Raum. Eine der Hallen kostet 850 000 Euro, weil noch ein Grundstück vom Fürstenhaus erworben werden musste, während die erste Halle "auf eigenem Grund und Boden" steht. Adolf Baumann (FDP) fragte unter anderem nach der Unterbringung des Bundespolizeihubschraubers, ob diese dauerhaft gesichert sei. "Ich kann nur alles tun, dass die Bundespolizei sich wohl fühlt", sagte Schlereth und sprach von einem "sehr guten Kunden".

"Der Flughafen Donaueschingen ist der einzige Verkehrslandeplatz der Region", stellte Landrat Sven Hinterseh klar. Bei den anderen Flugplätzen benötige man Sonderlandegenemigungen. Die Flughafen Donaueschingen-Villingen GmbH bezeichnete er als wichtig für die Daseinsvorsorge. Die Flugbewegungszahlen haben sich, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht, in den vergangenen Jahren zwischen 21 000 und 24 500 pro Jahr stabilisiert. Der milde Winter begünstigte von Januar bis März bereits Flüge. Das Frühjahr war für Überlandflüge nach Sichtflugregeln gut geeignet. Der Witterungsverlauf bedingte eine geringfügige Zunahme der Flugbewegungen von 27 712 im Jahr 2014 auf 21 897 im Jahr 2015. Dennoch haben sich die Umsatzerlöse um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr verringert. Als Grund stellte Schlereth dar, dass beispielsweise für größere Luftfahrzeuge höhere Landeentgelte entrichtet werden müssen und Segelflüge keinen bedeutenden Einnahmeposten darstellten.