Die Band "WG & Friends" gibt bei der Abschlussveranstaltung für das Smart-Projekt der Caritas musikalisch Gas. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Inklusion: Caritas-Projekt Smart soll fortgeführt werden

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Das Projekt gibt mir Stärke und Kraft". Günter Aßmann ist einer der Menschen mit Handicap, die vom Caritas-Projekt Smart ("Starke Menschen achten auf richtige Teilhabe") profitieren. Nach drei Jahren ist es jetzt eigentlich abgeschlossen, soll aber fortgeführt werden. Diese positive Nachricht stand am Ende der Abschlussveranstaltung im vollbesetzten Sitzungssaal des Landratsamtes. Am Ziel sei man erst, "wenn wir solche Projekte nicht mehr brauchen", machte Landrat Sven Hinterseh die Bedeutung klar und Oberbürgermeister Rupert Kubon wünschte sich, dass Teilhabe für Menschen mit Handicap eines Tages bis hinein in den ersten Arbeitsmarkt reiche. Für den Kreisgeschäftsführer der Caritas, Michael Stöffelmaier, ist Smart Teil einer ganzen Palette von Teilhabeangebote, die alle genau dieses Ziel verfolgen. Über Smart sagte er: "Es ist etwas sehr Gutes dabei herausgekommen".

Den Beweis traten Projektleiterin Antonia Berberich, ihr Team, die Projektpartner und etliche Teilnehmer an. Die von Gerhard Kurz geleitete Band "WG & Friends" heizte dem Publikum mächtig ein, bevor man die einzelnen Facetten des Projektes noch einmal Revue passieren ließ.

Das Fazit fasste Antonia Berberich zusammen. Selbstständige Teilhabe sei nicht nur ein Thema von Menschen mit einer Behinderung, im Zusammenleben einer "spannenden und lebendigen Gesellschaft" gehe es um alle Menschen. "Neues Denken ordnet Menschen nicht ein", appellierte die Projektleiterin an jeden einzelnen, sich zum "Selbstbewusstseins-Assistenten" für Schwächere zu entwickeln. An vielen Orten konnte man dafür bereits Aufmerksamkeit gewinnen, wusste Projektmitarbeiterin Carmen Kühner zu berichten. Vor allem die Volkshochschulen des Kreises haben die durch das Projekt bei rund 300 Betroffenen eingesammelten Anregungen aufgegriffen und eine Vielzahl von Kursen entwickelt, die entweder speziell für Menschen mit Handicap ausgeschrieben werden, oder die ihnen trotz ihrer Defizite eine Teilnahme ermöglichen. Dazu gehöre "eine leichte und verständliche Sprache", wie es sich Günter Aßmann und Marlen Bonners wünschen. Außerdem wurden Rabatte eingeführt, auf die Menschen mit Handicap und in der Regel ohne Einkommen angewiesen seien. Denn, so Jens Awe von der vhs baar, eines habe das Projekt bisher leider nicht geschafft, nämlich, "dass genug Geld da ist".