Werner Pfänders Mauthemuseum geschlossen / Uhren und Dokumente erhalten neuen Platz
Von Sabine Streck
VS-Schwenningen. Werner Pfänder hat sich einen Namen gemacht mit seinem Mauthemuseum, das jahrzehntelang in seinem Wohnhaus in der Neckarstraße 3 vielseitige Beachtung fand. Seit diesem Jahr ist es geschlossen. Doch die Uhrenzeiger drehen sich weiter.
Nichts ist verloren, wenn auch sein Haus längst ausgeräumt ist. Derzeit werden die Uhren aus Pfänders Sammlung in der Karlschule gesichtet und verzeichnet. Nachdem Werner Pfänder aus gesundheitlichen Gründen ins AWO-Heim gezogen ist, ging seine umfassende Sammlung an das Uhrenindustriemuseum. Den Vertrag hatte er vor Jahren schon abgeschlossen, für den Fall des Falles, dass die historischen Uhren und viele Unterlagen, Gesellenbriefe sowie Urkunden in die richtigen Hände kommen.
Ingeborg Kottmann vom Uhrenindustriemuseum indes freut sich über die "Schätze" aus der ehemaligen Uhrenfabrik Mauthe. Mehr als 1500 Uhren hat Pfänder in seinem Museum gehabt. Die können zwar nicht alle in die Ausstellung im Uhrenindustriemuseum gezeigt werden, doch Kottmann will eine Sonderausstellung konzipieren, wo die umfangreiche Sammlung gezeigt werden soll. Die schriftlichen Unterlagen – 115 Ordner – sind hingegen ins Stadtarchiv gekommen. Die Art der Archivierung Pfänders hätten Benutzer schon gelobt, weiß Kottmann.
Auch den Uhrenbestand hat Pfänder bereits teilweise katalogisiert, doch die restlichen 50 Kartons und die Standuhren müssen noch gesichtet werden. Dies ist momentan die Aufgabe von den beiden Asylbewerbern Mehdi Moghaddan aus dem Iran und Mulugeta Zeru aus Eritrea. Sie sind, unterstützt von einem deutschen Freiwilligen, mit Feuereifer dabei.
548 Uhren haben sie schon nach Merkmalen wie Farbe und Größe katalogisiert. Die Lust ist den beiden jungen Männern, die schon rund ein Jahr in Schwenningen leben, noch nicht vergangen. Sie wollen Deutsch und die Kultur verstehen lernen.
