Wild Wings können sich über neue Kabinen freuen. Foto: sb

Neuer Kabinen-Trakt eingeweiht: Positive Reaktionen der Spieler. Gemütlicher Lounge-Bereich ist Treffpunkt.

VS-Schwenningen - Rund vier Monate lang wurde im Kabinen-Trakt der Helios-Arena gehämmert und geschraubt, was das Zeug hält. Pünktlich zum Trainingsauftakt der Wild Wings sind die Kabinen nun fertiggestellt und kommen bei der Mannschaft richtig gut an.

Dienstagmorgen, 9.45 Uhr: Techno-Bässe klingen aus dem neuen Spielerbereich – allerdings gemäßigt, denn in wenigen Minuten beginnt Cheftrainer Helmut de Raaf die tägliche Video-Analyse mit anschließendem Eis-Training. Die Spieler legen die letzten Handgriffe an, um sich in ihre Eishockey-Montur zu schmeißen. Leises Lachen und Getuschel, die Stimmung ist locker und ausgelassen.

Dann betritt Helmut de Raaf die Kabine und wirft die neue Video-Leinwand an. "Wir sind total zufrieden mit dem Ergebnis des Umbaus. Hier fühlt man sich jetzt richtig wohl", meint der Trainer, der sich für eine Grundsanierung stark gemacht hatte. Hell und großzügig wirkt der neue Spielertrakt.

Allmählich kehrt Ruhe ein, die Türen werden geschlossen. Zehn Minuten Mannschafts-Besprechung, dann jeweils zwei Stunden Eistraining am Vormittag und am Nachmittag, zwischendurch Athletik-Training im ebenfalls renovierten Ftitnessraum in der oberen Etage: So sieht der Trainings-Alltag der DEL-Profis in der Saison-Vorbereitung aus.

"Die Spieler verbringen hier bis zu acht Stunden pro Tag. Daher ist der Wohlfühlfaktor besonders wichtig", erklärt Physiotherapeut Steffen Nietschke, der seinen Behandlungsraum direkt gegenüber von den Kabinen hat. Sein Arbeitstag zählt sogar bis zu zwölf Stunden, um die Spieler, die zwischen den Trainings-Einheiten zu ihm kommen, ordentlich durchzukneten zu können. Auch er begrüßt die Neuordnung des Kabinentrakts. "Die Aufteilung der Räume ist eindeutig besser, wir haben alle mehr Platz. Natürlich ist auch die direkte Anbindung an die Eisfläche ein großer Vorteil für die Spieler."

Ein Blick zurück: Im April hatte ein stattliches Grüppchen aus freiwilligen Helfern – inklusive Trainerstab und Geschäftsführung– begonnen, den Kabinen-Trakt in Eigenregie zu renovieren. Denn dass dieser Bereich überholungsbedürftig war, darin waren sich alle Verantwortlichen einig. Dabei wurden Umkleide inklusive Duschen, Aufenthaltsbereich, Trainerbüro, Sanitär- und Kraftraum in Angriff genommen. "Wir haben viel Geld in die Hand nehmen müssen. Aber es hat sich gelohnt und es war wirklich eine tolle Geschichte, dass alle bis zum Schluss mitangepackt haben", meint Manager Jürgen Rumrich.

Besonders für die Spieler, die die alten Kabinen noch kennen, sei das Ergebnis ein Unterschied wie Tag und Nacht. Seine ersten Eindrücke: "Es ist sehr schön geworden. Man kann’s hier wirklich gut aushalten."

Besondere Wertschätzung bei den Wild Wings erfahre der neue Lounge-Bereich mit Kaffee-Theke und großem Fernseher, der zwischen Umkleide und Therapie-Raum liegt. Denn bereits jetzt entwickle er sich zu einem Treffpunkt für die Spieler, an dem sie zwischen den Trainingseinheiten relaxen und es sich gut gehen lassen könnten.

"Wenn die Jungs gerne im Spielertrakt verweilen, dann ist natürlich auch ein ganz anderes Arbeiten möglich. Dass sie zwischendurch auch mal laute Musik hören und Quatsch machen, das ist wichtig. Jeder Spieler soll sich bei uns wohlfühlen", so der Manager.

Doch besonders vor einem wichtigen Eishockeyspiel kehre im neuen Kabinentrakt wieder der nötige Ernst ein. Rumrich: "Die Spieler brauchen ein Stückweit Nervosität und Anspannung, um für das Spiel eine Topleistung abrufen zu können." Für die kommende Saison zeigt er sich optimistisch: Im Team sei nicht nur Vorfreude, sondern auch große Neugier da. Und das mache sich auch nach außen hin bemerkbar: "Die Leute merken, dass hier etwas Neues entsteht. Doch jetzt müssen wir erstmal auf dem Boden der Tatsachen bleiben und unsere tägliche Arbeit verrichten."