Nach gut einjähriger Bauzeit ist der Neubau des Heilig-Geist-Spitals im Villinger Warenbachtal fertiggestellt. Foto: Jens Hagen

Erste Bewohner ziehen bald ein. Tag der offenen Tür am 12. November.

Villingen-Schwenningen - Nach knapp einem Jahr Bauzeit ist das neue Heilig-Geist-Spital am Warenbach fertig. Das Pflegeheim des Spitalfonds Villingen wird am Sonntag, 12. November, von 13 bis 18 Uhr mit einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt.

Mit dem neuen Pflegeheim in der Bleichestraße werden 87 neue Pflegeplätze geschaffen. Derzeit werden in dem Gebäude noch die letzten Restarbeiten erledigt, damit unmittelbar nach dem Tag der offenen Tür ein Teil der Bewohner – zunächst 36 Menschen – vom alten Heilig-Geist-Spital in der Schertlestraße in die neuen Räume umziehen können.

Mit dem neuen Gebäude bekommt das Heilig-Geist-Spital einen neuen Einrichtungsleiter: Jakob Broil war in den vergangenen zweieinhalb Jahren Pflegedienstleiter beim Spitalfonds. Nun ist der 29-jährige gelernte Altenpfleger aus der Doppelstadt als Einrichtungsleiter für rund 140 Mitarbeiter an beiden Standorten zuständig. Die Hausleitung am alten Standort liegt seit Juni in den Händen von Tanja Schneckenburger. Die Gesamtleitung obliegt weiterhin Günther Reichert als Geschäftsführer des Spitalfonds.

Reichert und Broil sehen den Neubau als Neustart im Spitalfonds: Künftig werden die Bewohner in sieben Wohngruppen à zwölf Personen aufgeteilt. "Durch die kleinen Betreuungsgruppen haben die Bewohner einen engeren Bezug zu den Mitarbeitern und auch untereinander", meint Broil. Vor allem dementen Menschen komme dies zugute. Eine Präsenzkraft entlastet in jeder Wohngruppe das Pflegepersonal und übernimmt die hauswirtschaftlichen Aufgaben. "Gut ausgebildete Pflegekräfte sind rar. So können sich die Fachkräfte auf die Pflege konzentrieren", erklärt Reichert die Aufgabentrennung.

Die Betreuung in Wohngruppen ist vom Gesetzgeber ohnehin vorgegeben. Der alte Standort wird mit 100 Pflegeplätzen parallel zum neuen ohne Wohngruppen weiterbetrieben. Hier besteht bis 2019 Bestandschutz; eine Machbarkeitsstudie soll zeigen, wie es mit dem Heilig-Geist-Spital in der Schertlestraße weitergehen wird und ob auch dort das Wohngruppensystem realisierbar ist. Wenn ja, müsse umfassend renoviert werden.

"Cook & Chill"

Am Tag der offenen Tür besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, die Räumlichkeiten zu besichtigen. Außerdem stehen Fachkräfte für Beratungsgespräche bereit. Besonders stolz sind Reichert und Broil auf das "Cook & Chill"-System. Damit wird das Essen in der modernen Großküche am Standort in der Schertlestraße schonend heruntergekühlt, sodass das Gericht ohne Verlust von Nährstoffen bis zu drei Tage haltbar ist. Beide Standorte des Spitals werden von dort beliefert. Bei Gebrauch wird das Essen in kurzer Zeit regeneriert. "Das Konzept bietet uns mehr Flexibilität in der Essensversorgung", meint Reichert. "Wir sind die erste Einrichtung in der Gegend, die dieses Speiseversorgungskonzept praktiziert."

Am Tag der offenen Tür können die Gäste einen Blick auf diese Art der Essensversorgung werfen und selbst probieren. Von der Cafeteria aus bietet sich Bewohnern wie Besuchern ein Ausblick über Villingen. Diese ist künftig nicht nur für Bewohner, sondern auch für Besucher und Senioren im benachbarten betreuten Wohnen zugänglich.

Die rund einjährige Bauzeit verlief laut Reichert weitgehend problemlos. "Gerne wären wir etwas früher fertig geworden, aber wir liegen noch im Zeitplan." Der Winter hätte Anfang des Jahres die Bauarbeiten ausgebremst. "Das Gebäude vereint Optik und Funktion gut", findet Broil. "Wir haben alle Arbeitswege geprüft, damit auch unsere Mitarbeiter angenehm und effizient arbeiten können."