Energiekosten: Verantwortliche treffen sich zum Austausch

Schwarzwald-Baar-Kreis. Auch regionale Kliniken und Pflegeheime leiden unter steigenden Energiekosten und steuern gegen. Der Energieverbrauch eines Klinikbettes in einem Jahr entspricht etwa dem jährlichen Verbrauch von vier modernen Einfamilienhäusern.

Um diesen Wert zu senken, trafen sich 30 Energieverantwortliche aus Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen bei einer Veranstaltung des Umweltministeriums und der Kompetenzstelle Energieeffizienz (KEFF) in der Industrie- und Handelskammer in Villingen-Schwenningen. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf der Erzeugung von Strom und Wärme durch Kraft-Wärme-Kopplung.

Auch die regionalen Gesundheitseinrichtungen treibt das Thema Energie um. Diesen Schluss lässt zumindest die hohe Resonanz auf die Gemeinschaftsveranstaltung zu.

Welche aktuellen Förderprogramme gibt es für Kliniken und Heime? Wie lässt sich der eigene Verbrauch mit dem anderer Einrichtungen vergleichen und wer hilft bei Planung und Betrieb, wenn beispielsweise ein Blockheizkraftwerk hocheffizient Wärme und Strom liefern soll? Auf diese Fragen hatten die Referenten kompetente Antworten. Dabei wurde klar: Es kommt immer auf die Einzelfallbetrachtung an.

Denn gerade bei dieser Klientel trifft man häufig auf in vielen Jahren gewachsene bauliche Strukturen und unzählige Kilometer Versorgungsleitungen bei Strom, Wasser und Wärme.

Generell muss bei Energieeffizienzmaßnahmen in Gesundheitseinrichtungen auf viele Aspekte geachtet werden. Komplexe rechtliche Fragestellungen treten dann auf, wenn diese Leitungen beispielsweise über öffentlichen Grund wie Wege oder Grünflächen führen.

Aber auch die unterschiedlichen Anwendungen von Energie in einer Einrichtung sind häufig mit schwierigen regulatorischen Anforderungen verbunden. "Die Anforderungen in diesem Bereich sind sehr speziell. Daher lohnt sich der Austausch mit Gleichgesinnten, zum Beispiel in einem moderierten Effizienz-Netzwerk", so Simon Scholl von der regionalen Kompetenzstelle Energieeffizienz. Doch auch professionelle Beratung lohnt sich für betroffene Einrichtungen, besonders wenn diese wie bei der Begleitplanung von Blockheizkraftwerken öffentlich gefördert wird. In den Kliniken und Pflegeheimen der Region legt man indes die Hände nicht in den Schoß: "Wir haben seit 2011 ein Blockheizkraftwerk und erzeugen damit Strom und Wärme zugleich.

90 000 Euro Einsparung

Dadurch sparen wir jährlich etwa 90 000 Euro an Energiekosten", berichtet Michael Fruh, Technischer Leiter der Klinik Hüttenbühl in Bad Dürrheim.

Um diese Anstrengungen weiter zu unterstützen plant die IHK gemeinsam mit der regionalen Energieagentur und dem Umweltbüro Donaueschingen ein Netzwerk für Gesundheitseinrichtungen der Region.