Fasnet: Zunft kündigt "Häs-Tüv" an / Für Schlüsselübergabe am Sonntag Überraschungen angekündigt

Die Narros sollen ihre Anonymität wahren. Darauf weist die Historische Narrozunft Villingen hin.

VS-Villingen. Während der Fasnet wird der Zunftrat erneut zwei Themen besondere Aufmerksamkeit widmen: Schlecht angezogene Maschgere und Mäschgerle und Hästräger, die in der Öffentlichkeit ihre Scheme nicht vor dem Gesicht tragen und damit ihre Anonymität aufgeben.

Beim historischen Umzug am Montagfrüh wird es wieder Häskontrollen geben, teilt die Zunft mit. Zugleich müssen Maschgere, die ihre Anonymität nicht wahren, mit einer deutlichen Ansprache durch Ratsherrn rechnen. Erster Zunftmeister Anselm Säger und Brauchtumssprecher und Zweiter Zunftmeister Hans-Jörg Voggenreiter betonen unisono, dass die Zunft es nicht akzeptiert, wenn die Anonymität abgelegt wird.

Damit alle Maschgere und Mäschgerle gut über die närrischen Tage kommen und alle Freunde der historischen Fasnet sich orientieren können, hat die Zunft weitere wichtige Informationen. Am Sonntagnachmittag hat die Zehntscheuer geöffnet, so dass sich dort die Mitglieder in gemütlicher Runde auf die Schlüsselübergabe einstimmen können. Um 18 Uhr marschiert der Zunftrat dann gemeinsam mit der Stadt- und Bürgerwehrmusik zum Rathaus. Dort wird, erstmals durch den neuen Zunftmeister Anselm Säger, von Oberbürgermeister Rupert Kubon der Stadtschlüssel eingefordert und die Macht im Städtle bis Dienstagnacht übernommen. Die Besucher der Schlüsselübergabe dürfen sich wieder auf manche Überraschungen am Rathaus freuen.

Der große historische Umzug beginnt am Montag um 9 Uhr am Niederen Tor. Aufstellungsort ist die Bertholdstraße. Unterwegs an der Umzugstrecke ist der "Häs-Tüv" aktiv, der besonders auf nicht korrekt angezogene Hästräger und schlechte Schemen achtet. Vor Umzugsbeginn kontrollieren Ratsherrn, dass Altvillingerinnen außer wirklich alten Chaisen für kleine Kinder keine anderen Transportmittel wie Leiter- oder Bollerwagen mitführen.

Narros ohne Begleitung stellen sich auf dem Tonhallenvorplatz auf, sie werden von dort aus in den Umzug eingewiesen. Damit sich später kommende Narros nicht in die vorderen Reihen durchdrängen, wird die Rasenfläche entlang der Bertholdstraße zwischen Gefängnis und Niedere Straße doppelt abgesperrt. Umzugsabzeichen werden ausschließlich beim Riettor am Umzugsende ausgegeben.

Um 14.15 Uhr erklingt zum bereits 41. Mal der Ruf: "Maschgere lauf". Zunftmeister Anselm Säger erklärt vor dem Maschgerelauf über Lautsprecher die historische Villinger Fasnet und alle Traditionsfiguren. Die Strecke führt vom Oberen Tor zum Riettor. Da der Maschgerelauf als reine Brauchtumsveranstaltung ausgelegt ist, will die Zunft nur vorbildlich angezogene Teilnehmer mit guten Schemen dabei haben. Kinder und Mäschgerle mit Chaisen sowie Altvillingerinnen ohne Schemen dürfen, so die klare Vorgabe des Zunftrates, nicht mitlaufen.

Nach dem Maschgerelauf sorgen in der Stadt Kapellen für musikalische Unterhaltung. In der Rietstraße treten die Wueschtgruppe und die Glonki-Blechtrommlern wieder zu einem unterhaltsamen Wettkampf gegeneinander an. Der Weinbrunnen der Wueschte ist freilich in Betrieb.

Die Wueschtgruppe startet bereits am Samstag in die Fasnet. Gegen 14.45 Uhr wird nach einem kleinen Umzug der Brunnenwuescht in der Rietstraße aufgestellt, begleitet wie immer von der "Sackkapelle".

Die Zehntscheuer, die am Fasnetssamstag von der Wueschtgruppe bewirtet wird, ist erst ab 18 Uhr für die Öffentlichkeit zugänglich. Montag und Dienstag ist die Zehntscheuer ein reines Narrostüble.

Am Dienstag stellen sich die Zunft-Teilnehmer am großen Umzug um 13 Uhr in der Bertholdstraße auf. Die historische Villinger Fasnet endet mit der Schlüsselrückgabe und dem Strohverbrennen der Wueschte vor dem Rathaus am Dienstag um Mitternacht.