Isolde Konegen (links) vom Turnverein entdeckt einen Minibäcker, der in die Brezel einen Knoten macht. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Turnverein: Statt Sport wird Bäcker besucht / 15 Kinder begeistert bei der Sache

VS-Villingen. 15 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren bekamen einen Einblick in die hohe Kunst des Backens. Manfred Herzner, Vorstandsmitglied des Turnvereins, hatte die Idee, mal etwas anderes anzubieten als Sport. Isolde Konegen, Leiterin der Turngruppe, machte spontan mit, und Nadine Tritschler ließ sich auch nicht lange bitten, um die jungen Bäcker in ihre Backstube einzuladen. Sie hatte sogar für jedes Kind ein weißes T-Shirt mit Bäckerei-Logo anfertigen lassen, und ruck zuck sahen die kleinen Besucher wie richtige Bäcker aus.

In der Backstube herrschte Hochbetrieb, acht Mitarbeiter bereiteten Teig vor, formten Berliner, belegten Mandelstangen und hatten gut zu tun. Trotz der vielen Arbeit hatte sich Bäckermeister Martin Stockburger die Zeit genommen, um den jungen Besuchern alles rund um das Backen zu erklären. Auf die Frage, was zu einem Teig gehöre, wussten die Besucher schon ganz gut Bescheid. Mehl, Wasser, Hefe und Eier, meldeten sie sich zu Wort. Na ja, Salz und Butter oder Margarine könne auch nicht schaden, meinte Stockburger.

Er erklärte die Knetmaschinen, die rotierten, und erläuterte den großen und den kleinen Backofen. Die Kinder staunten, wie schnell die Berliner geformt waren und wie die Marmelade in ihr Inneres gelangte. In der Fasnachtzeit backe man 3000 bis 4000 Berliner, erklärte der Bäckermeister. Man arbeite noch mit Vorteig, und alles was gebacken werde, sei reine Handarbeit, fuhr er fort.

Den Hefe-Quarkteig hatte er schon vorbereitet, jetzt konnte sich jedes Kind eine Form zum Ausstechen nehmen, da waren die Tierfiguren sehr gefragt. Auch eine Laugenbrezel durften die kleinen Bäcker formen. Stockburger machte es vor und dann hieß es: "Jetzt seid ihr dran". Das war nicht so einfach. Während einige Kinder recht flott eine Brezel formten, bauten andere einen handfesten Knoten in den Teig oder klopften ihn zu einer flachen Schlange.

Zwei Stunden nahm sich der Bäckermeister für die Besucher Zeit, um 12 Uhr erhielten die Kinder dann ihre selbst gebackenen Brezeln, und die T-Shirts durften sie auch behalten. Auf jeden Fall herrschte unter den Mini-Bäckern große Disziplin. Es wurde nicht herumgerannt oder viel geredet, sondern aufmerksam zugeschaut und dann nachgemacht.