Nach dem Dachstuhlbrand bleibt das Emes-Gelände vorerst weiträumig abgesperrt. Foto: Pohl

Kommandant Bockemühl lobt nach Feuer im Emes-Gebäude Kameraden. Bürk- und Gartenstraße vorerst gesperrt. Mit Video

VS-Schwenningen - Der Dachstuhlbrand im ehemaligen Fabrikgebäude der Schwenninger Uhrenfirma Emes beschäftigte am Mittwoch 110 Rettungskräfte knapp zwölf Stunden lang. Nun sind polizeiliche Ermittler und Statiker gefragt.

Es ist still geworden, rund um das Fabrikgebäude. Die Ziegel, die bis Mittwochmorgen noch das Dach bedeckten, liegen in ihren Einzelteilen auf dem Asphalt der Bürkstraße, der Dachfirst besteht nur noch aus verkohlten Holzbalken und ein Großteil der Fenster sind zerschlagen. Dass das Gebäude im Innern längst zu einer Bauruine geworden ist, sieht man ihm nun auch von außen an.

Erschöpft werden die 110 Einsatzkräfte sein, die am Mittwoch zwischen 11 Uhr und 22 Uhr an der Einsatzstelle mit den Löscharbeiten beschäftigt waren. "Es war sehr anstrengend", sagte Feuerwehrkommandant Ben Bockemühl gestern. Die Kameraden seien fast zwölf Stunden lang der sommerlichen Hitze und natürlich der des Feuers ausgesetzt gewesen. "Wir waren um 22.30 Uhr, nachdem wir um 22 Uhr ein letztes Mal kontrolliert haben, zurück auf der Wache."

"Das war nicht ohne für die Kameraden"

Der Anruf eines Anwohners kam bei diesem Einsatz so früh, dass das Szenario vor Ort "taktisches Fingerspitzengefühl" erforderte, wie Bockemühl resümiert. "Meistens werden wir erst dann alarmiert, wenn ein Gebäude schon im Vollbrand ist. Dieses Mal waren wir schon in der Schwelbrandphase an der Einsatzstelle." Dadurch habe das Risiko bestanden, dass sich die giftigen Rauchgase im Innern durch eine Verpuffung entzünden. "Das war nicht ohne für die Kameraden", lobt Bockemühl die Leistung der Einsatzkräfte.

Seit Donnerstagvormittag erfolgt die Aufarbeitung, denn weder die Brandursache, noch die Sicherheit des Gebäudes sind bislang geklärt. Am Vormittag war Bockemühl gemeinsam mit der Kriminalpolizei erneut im Gebäude. Und auch Madlen Falke, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, bestätigte, dass "die Kripo ermittelt". Auch deshalb gestalte sich die statische Prüfung des Bauwerks schwer. "Es war vorgesehen, dass das Amt für Stadtentwicklung und ein externer Statiker das Gebäude am Donnerstagmorgen prüfen." Allerdings habe sie keine Information, ob das überhaupt möglich war. "Die Kriminalpolizei hat das Gebäude beschlagnahmt." Was Falke nach ersten Einschätzungen des zuständigen Amtes jedoch sagen kann: "Der Denkmalschutz hat trotz des Brandes aller Voraussicht nacht auch weiterhin Bestand." Soll heißen, dass der Eigentümer nach dem Brand nicht einfach hingehen könnte, und das Gebäude dem Erdboden gleich machen. Wie lange die beiden Straßen rund um das Emes-Gebäude noch gesperrt sind, ist weiterhin offen. Aufgrund der andauernden Ermittlungen können sich die Passanten und Anwohner aber wohl darauf einstellen, dass es sich noch etwas hinziehen könnte.

Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren, wie nach Madlen Falke am Nachmittag dann auch die Polizei nochmals in einer Pressemitteilung bestätigte. Darin heißt es: "Nach dem Brand einer leer stehenden Uhrenfabrik am Mittwoch, haben Kriminaltechniker heute die Brandstelle in der Gartenstraße untersucht. Nach bisherigen Ermittlungen und Untersuchungen kann noch keine Aussage zu einer möglichen Brandursache gemacht werden."

Aus diesem Grund wurde laut Polizeimitteilung ein Brandsachverständiger von der Staatsanwaltschaft für weitere Untersuchungen beauftragt.