Seit 25 Jahren im Dienst der sozialen Sache: das Villinger Barockensemble. Gundula Bolanz (von links), Joachim Westendorf, Gaby ­Zucker, Berthold Graf, Matthias Eschbach, Johannes Michel und Elisabeth Vöhringer unterstützen die Caritas. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Villinger Barockensemble spielt in der Benediktinerkirche für den Caritasverband

Ein Jubiläumskonzert zum 250. Todesjahr von Georg Philipp Telemann und zum 25. Jahr der Benefizkonzertreihe gab es in der Benediktinerkirche in Villingen. Erfreulich mehr Gäste als im vergangenen Jahr waren gekommen.

VS-Villingen. Wertvolle Musik, wertvolle Interpreten und wertvolle Instrumente ergeben eines: das "Villinger Barockensemble". Gundula Bolanz und Gaby Zucker (Altblockflöten), Berthold Graf (Traversflöten), Johannes Michel und Joachim Westendorf (Barockviolinen), Elisabeth Vöhringer (Violoncello) und Matthias Eschbach (Cembalo) servierten bei einem ansprechenden Programm mit Werken von Telemann und Bach prächtiges Tafelkonfekt.

Dabei wurde Telemanns Gulliver-Suite zu einem köstlichen, humoristisch-plastischen Ereignis. Die Violinisten schilderten in aller Farbigkeit mit schnellen und langen Notenwerten eine kuriose Reise zu sagenhaften Inseln, niedlichen Liliputanern, dümmlichen Riesen, Pferden und affenähnlichen Wesen.

Den Konzert-Rahmen bildete eine f-Moll-Chaconne, deren da capo noch perfekter und abgerundeter durch die Interpreten wiedergegeben wurde. Als ruhiger Schreittanz wurde vornehme Feierlichkeit verströmt mit seidenweichem Geigenklang, dem kräftiger Flötenton gegenüber stand, gestützt von markant-sonorem Violoncello und wohlklingendem, gut gestimmten Cembalo.

Geschickt nutzten die Musiker die akustischen Verhältnisse, so auch die drei Flötisten mit Basso continuo (Cello und Cembalo) beim d-Moll-Werk aus Telemanns "Tafelmusik". Führend war die erste Stimme (Boland), auf die mit Echowirkung beim Andante geantwortet wurde. Ungeheures technisches Können und gute Atemkunst waren beim rasanten Vivace gefragt, wobei das kurze Innehalten vor dem Schluss besonderen Reiz ausübte. Der ganze Wohlklang des Barocks wurde beim Largo eingefangen und heiteres Vorwärtsdrängen offenbarte das Finale.

Das Musikalische Opfer beruht auf einem "thema regium", das Preußen-König Friedrich II. vorgab. Bach formte daraus ein fürstliches Werk, zu dem auch die fünfsätzige Triosonate gehört, woraus Largo und Allegro in statischen Tempi erklangen und den Erfindungsreichtum des Thomaskantors bezeugten. Ergänzend erklang die achte Sinfonia Bachs in freundlichem Tonfall, alles abgerundet durch Telemanns viersätziges d-Moll-Concerto, wobei die sonor klingende Viola auffiel.

Zum Konzert in der Benediktinerkirche wurde das Publikum durch Elke Schwarz vom Caritasverband des Schwarzwald-Baar-Kreises begrüßt. Gekommen war auch "die Musikerin der ersten Stunde" Renate Klöppel. Schwarz freute sich, dass das Villinger Barockensemble seit 25 Jahren für die soziale Sache musiziert und die Arbeit im Gemeindepsychologischen Bereich unterstützt. Die Spenden fließen in die Tagesstätte "Brücke" und die Aktion "Hand in Hand", die sich Kinder psychisch erkrankter Eltern annimmt.