Nadia Sofokleous, Rares Popsa und Andreas Reif musizieren auf einer Wellenlänge. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Benefiz für Bürgerstiftung im Abt-Gaisser-Haus

Beim Benefizkonzert "Herbstblätter" für die Bürgerstiftung bewegten sich die Musiker Nadia Sofokleous (Klarinette), Rares Popsa (Gitarre) und Andreas Reif (Kontrabass) gekonnt auf einer Wellenlänge.

VS-Villingen. Sabine Streck, Vorsitzende des Fördervereins der Bürgerstiftung, konnte eine große Zahl an Freunden der Musik und der Bürgerstiftung willkommen heißen, verwies auf das Spendenkörbchen und zog Bilanz mit den Worten "kann ein Herbststurm schöner sein?" Die bunten Blätter flatterten locker und pausenlos in den Konzertsaal.

Der unterhaltsame Spätnachmittag wurde mit dem Standard "Autumn Leaves" von Joseph Kosma begonnen. Die perfekte rhythmische und melodiöse Einstimmung bewies sogleich das Können der drei Musiker. Die Klarinettistin, deren Qualitäten bestens bekannt sind, muss eine besondere Beziehung zu jüdischer Musik haben, denn der Komponist aus Ungarn hatte entsprechenden Hintergrund. Gelungene eigene "Klezmerpotpourris" vermittelten das "Schtetl" und das swingende "Bei mir bistu shein" sprach für sich.

Publikum ist begeistert

Begeisterte Bravorufe würdigten die exzellenten Vorträge. Eine zur grauen Jahreszeit passende Huldigung an die Zähringerstadt wurde sensitiv mit Stéphane Grappellis "Souvenir de Villingen" geboten und mit "Spain" verbeugte man sich vor zwei anderen Größen: Joaquín Rodrigo (Aranjuez) und Chick Corea.

Sein jazzig-lateinamerikanisches Feeling ging auf in einer engagierten Interpretation mit fetzigen Gitarrenklängen und ornamentreichen Klarinettenkapriolen. Ganz anders ging es mit den skurrilen ironisch-turnerischen Übungen von Erik Satie (3. Gymnopédie) zu und zupackend-engagierten Charakter erfuhr "Curtis Song" von Rocky Gresset.

Die starken Rhythmen wurden geschmeidig dahineilend und klangintensiv durch den Gitarristen Rares Popsa und den Kontrabassisten Andreas Reif interpretiert. Letzter war im Dauereinsatz, glich sich den Mitstreitern an, war in allen Lagen zu Hause und bot ein sattes Bassfundament. "Wow" war die Quittung des Publikums für "Made in France" (Biréli Lagrène), wobei besonders der Gitarrist glänzte und die Klarinettistin mit Legatopassagen und prägnantem Staccato gefiel. Auch das gefühlvolle "Nature Boy", der Valse "Montagne St. Geneviève" und das von französischer Nonchalance bestimmte "Seul ce Soir" kamen gut an, gerundet durch "A night in Tunisia".