Ein großes Ensemble: das zusammen gewachsene Jugendblasorchester Villingen – hier unter Leitung von Markus Färber. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Jugendblasorchester von Stadtharmonie und Stadtmusik bieten Lieblingsstücke

Von Siegfried Kouba

"Lieblingsstücke" der Villinger Jugendbläser waren angesagt, um ein dreimonatiges Projekt am vergangenen Sonntag mit einem Konzert im Franziskaner Konzerthaus zu krönen.

VS-Villingen. Ein Stück Miteinander, gegenseitiges Verständnis und Integration wurde vollzogen. Monika Bucher von der Stadt- und Bürgerwehrmusik sowie Heinrich Graf von der Stadtharmonie konnten ein großes Auditorium begrüßen und hießen aus Anlass des Feiertages besonders die "lieben Mütter" willkommen.

Vier verschiedene Ensembles, eingerechnet die Blockflötengruppe der Kleinsten, standen gut präpariert in den Startlöchern. Geführt wurden sie von den unterschiedlich agierenden Dirigenten Elisabeth Klingele, Manuel Schwörer, Benno Kilzer und Markus Färber. Übungsarbeit, Probenwochenende und gut klappende Organisation zahlten sich aus.

Ansprechende, konzertante Blasmusik wurde geboten, die bestens arrangiert und teils passend kind- und jugendgerecht aufbereitet war. Die Frage blieb nur – gibt es außer englischsprachigen Komponisten keine modernen Tonschöpfer? Ein ansehnliches Ensemble waren die "Pimpfoniker der Stadtmusik", die mit "Disney’s magical marches" in die Kiste des Dschungelbuches griffen und mit "Colors of the wind" mit rundem, homogenen Klang, ergänzt durch Xylofon, Drummer und Bassklarinette in die fantastische Welt von Pocahontas eintauchten. Wo Simbas Platz in der Savanne ist, das bewiesen die jungen Musikanten mit "Circle of the wind" – belohnt mit viel Applaus.

Dann war die Bühne frei für das Vororchester der Stadtharmonie. Fanfarenhaft war der Einstieg zu "High Adventure" mit feierlich, hymnischen Marsch und rasselnden Trommelwirbel zum Schluss. Von großer Farbigkeit und Rhythmus war danach "Robin Hood and the golden arrow" getragen, und eine Besonderheit wurde mit dem "Rain Dance" geboten. Effektvoll trollten sich die Indianer der Blockflötengruppe in den Saal, um einschließlich Rainstick einen nassen musikalischen Tanz entstehen zu lassen. Danach wurde mit der "Schwarzen Perle" in die Karibik gesailt, um spannende Exotik, rassigen Rhythmus, Piratenleben und Liebesszene zu erleben.

Mit dem "kleinen Liedchen" wurden die begeisterten Zuhörer harmonisch in die Pause geleitet. Rund 60 Mädchen und Jungen formten sich zum "Jugendblasorchester", ein riesiger Apparat, der mit beachtlich langen Werken aufwartete.

Phillip Sparke ist in Villingen kein Unbekannter. Von ihm erklang vom tiefen Blech bis hohen Flöten der gelungene "Blues Rock". Eine fantastische Fabel mit sozial-ökologischem, weltgeschichtlichen Hintergrund wurde in "and the antelope play" erzählt, ein Schöpfungsakt, eingerahmt in plastische "Windmusic" und dem Auf und Ab prallen Lebens. Von programmatischen Hintergrund waren auch "Die Hexe und die Heilige" sowie "Der König der Löwen" geprägt. Schließlich wurde bei "Shake a Tailfeather" ein bläserisches Feuerwerk mit Solisten entfacht. Es blieb die Erkenntnis: Villingen hat hoffnungsvollen Nachwuchs!