Charisma und exzellente Musiker – die Scheuer rockte. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Innenhof-Festival: Kornelius Flowers begeistert mit eigenem Stil und rauer Stimme in der Scheuer

VS-Villingen. "Kornelius Flowers Vintage Hedonist" – was für ein Bandname, was für eine Band und was für ein charismatischer Frontsänger. Die Band gastierte vor einem Jahr in der Scheuer und wurde sofort wieder für das diesjährige 29. Innenhof-Festival gebucht, eigentlich Open-air. Ja, damit war es leider nichts, aber die Band um Kornelius Flowers rockte in der Scheuer, und das Publikum war außer Rand und Band.

Kornelius Flowers, der sich mit der Band "The Shanes" einen Namen gemacht hatte, spielte mit der Band 20 Jahre und tourte durch Deutschland, die Schweiz, Frankreich, Österreich, Großbritannien und die USA. Er kam mit alten Weggefährten und dem neuen Album "Vintage Hedonist" zum Innenhof-Festival. Er begeisterte mit Songs aus den 1980er- und 1990er-Jahren und eigenen Kompositionen. Seine Musik ging sowohl in die Beine wie auch, bei den besinnlichen Songs, in die Herzen des Publikums.

Keyboard, Schlagzeug, vier Gitarren – die Band konnte sich hören lassen und wurde von "Erbse" am Mischpult aufgefordert, ihre Lautstärke etwas zu drosseln, bevor sich die Wände der Scheuer nach außen wölbten. Tat sie und das fiel zum Glück nicht weiter auf.

Man konnte sich vorstellen, wie der Sound Open-Air auf die Ohren gegangen wäre. "Kommt mal näher und tanzt", rief Kornelius Flowers. Diese Aufforderung reichte für den Rest des Abends – zweimal ließ sich das Publikum nicht auffordern. "I love you the way your are" und "Dancing with me" gingen ins Blut, die Scheuer tobte. Manchmal wird Kornelius Flowers aus Trier mit Tom Patty verglichen, so ganz falsch liegt man streckenweise nicht, aber auch nicht so ganz richtig. Er hat seinen eigenen Stil und eine raue Stimme, die auch leise und nachdenklich kann. Er versprach mit einem Song einen Kurzdurchlauf durch ein ganzes Leben – und genauso war es: "Birth, school, work, death" mit Power zum Publikum rüber gebracht, das sofort textsicher mitsingen konnte.

Seinen hämmernden, aggressiven Song "I declare war" hob er mit dem Song of freedom "If I had a hammer" sofort wieder auf, um anschließend seine eigene Lebenseinstellung "I dont believe in heaven and in hell, but I feel fine" eigenwillig kund zu tun. Nach zwei Stunden waren sowohl die Band wie auch das Publikum schweißgebadet, aber was soll’s, der Abend war super.