Johannes Kaiser, Leiter der St. Ursula-Schulen, liebt die Mundart und ist Jury-Mitglied beim Wettbewerb . Foto: Schwarzwälder-Bote

Wettbewerb: Preisverleihung in den St. Ursula-Schulen / Rektor gehört Jury an

Von Birgit Heinig

Schüler aus Villingen-Schwenningen waren dieses Mal nicht unter den Preisträgern und nicht einmal unter den Teilnehmern. Gleichwohl wurde die Preisverleihung des vierten Mundartwettbewerbes der Schulen in den St. Ursula-Schulen vorgenommen.

VS-Villingen. Deren Leiter Johannes Kaiser ist Mitglied der Jury. Das Publikum in der Aula zählte am Samstagnachmittag rund 120 Personen und verfolgte die Auszüge aus den von sechs Preisträgern eingereichten Mundart-Projekten. "Unzählig viele Einreichungen" zum Wettbewerb hatten laut dem Jury-Vorsitzenden Jauch den schwäbisch-alemannisch-fränkischen Arbeitskreis "Mundart in der Schule" erreicht. Der Arbeitskreis setzt sich zusammen aus den Vereinen Muettersproch-Gsellschaft, "schwäbische mund.art", dem Förderverein Schwäbischer Dialekt sowie dem Arbeitskreis Alemannische Heimat.

Teilnehmen können Klassen Arbeitsgemeinschaften oder Schülergruppen aus allen Schulen in Baden-Württemberg. Der erste Preis (500 Euro) ging sowohl an die Gerhard-Jung-Schule in Zell im Wiesental für ihre Gesangs-, Bild- und Wort-Collage, die bei einer Wanderungen auf die "Hohe Möhr" entstand, als auch an das Goldberg-Gymnasium Sindelfingen. Die 5a hatte einen witzigen Film über die "Schwabenschule" gedreht, in die gerne auch Migrantenkinder kommen, um unter anderem zu erfahren, was ein "Muggaseggele" ist. Der zweite Preis (350 Euro) ging an die Michael-Buck-Gemeinschaftsschule in Ertingen, deren Zweitklässler ein literarisches Projekt in den Fächern Deutsch, Musik und Kunst umsetzten und dabei die Mundart-Dichter ihrer Umgebung kennenlernten.

Die 28 Grundschüler der Zwergenschule Angenbachtal in Häg-Ehrsberg blickten aus verschiedenen Winkeln auf ihre Heimat, bastelten, zeichneten, malten und gingen damit an die Öffentlichkeit. Sie erhielten den dritten Preis (200 Euro).

Je einen erstmals verliehenen Förderpreis nahm die Musik-AG der Stefan-Zweig-Schule in Endingen entgegennehmen, die ein Musical ("Nai hämmer gsait") über den Protest gegen das Atomkraftwerk Whyl im Kaiserstühler Dialekt aufführte und die Grundschule Wendelstein, die Unterrichtsmaterial für "Schwäbisch in der Schule" entwickelte, das demnächst allen Schulen im Land zugänglich gemacht werden soll.