Erwin Seyfried, Günter Hug und Manfred Henschel (von links) sammeln Münzen und Briefmarken. Ihr Verein wird im nächsten Jahr eine Jubiläumsausstellung zur Schwenninger Geschichte schaffen. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

1200-Jahrfeier: Akribische Vorbereitung auf Ausstellung / Auch "Ottopfennig" dabei

VS-Schwenningen. Im nächsten Jahr wird es bei der 1200-Jahrfeier von Villingen und Schwenningen geschichtlich. Da möchte der Briefmarken- und Münzensammlerverein Schwenningen nicht hintanstehen.

Schließlich hat er viel zur Schwenninger Geschichte beizutragen und wird das in einer Jubiläumsausstellung auch zeigen. Vorsitzender Manfred Henschel und rund ein halbes Dutzend seiner Vereinskameraden bereiten sich schon jetzt akribisch auf den 15. Mai 2017 vor. An diesem Tag sollen in der Kundenhalle der Sparkasse in der Harzerstraße hinter den Gläsern zweier Vitrinen Raritäten gezeigt werden. Die bisher älteste Münze, die der Verein auftreiben konnte, ist ein "Ottopfennig" von etwa 950. Die Sammler haben allerdings die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sie im nächsten halben Jahr in einem Auktionskatalog oder bei einem Münzenhändler auch noch ältere Schätze finden, die sie dann zeigen können. In der süddeutschen Münzgeschichte ist man insgesamt schon gut aufgestellt. "Wir können jedes Jahrhundert abdecken", sagt Henschel nicht ohne Stolz. Zwei Villinger Denare, einer davon ein sogenannter "Barnabaspfennig" aus dem 11. Jahrhundert oder ein "Lindwurmpfennig" von 1240, sind nur einige der ganz frühen Münzen. Dass dabei für Sammler noch jede Menge "Luft nach oben" ist, wird deutlich, wenn man weiß, dass die allerersten Metallplättchen schon 600 Jahre vor Christi Geburt geprägt wurden. "Wir haben einen guten Grundstock, aber wir suchen weiter", versichert Henschel daher.

In der Ausstellung, die bis zum 9. Juni zu sehen sein wird, soll auch die Schwenninger Postgeschichte ab 1840 erzählt werden. Die Sammler haben die Stempelabdrucke in ihrem Besitz, die zur Frankierung benutzt wurden, als man Briefmarken noch gar nicht kannte und die Philatelie noch nicht erfunden war. Wenn Erwin Seyfried von seiner Großbritannien-Sammlung erzählt, die er aus Altersgründen längst veräußert hat, leuchten seine Augen. "Da war die allererste Briefmarke der Welt, die Ein-Penny vom 6. Mai 1840, dabei." Günter Hug hat sich auf die Kanalinseln Jersey und Guernsey spezialisiert und auf Marken der Bad Dürrheimer Saline.

Henschel, Seyfried und Hug lieben ihr Hobby, müssen aber feststellen, dass die jüngere Generation bis auf einzelne Ausnahmen nur wenig Interesse daran hat. Die 68 Mitglieder ihres Vereins sind zwischen 13 und 91 Jahre alt. Nur auf wenigen Schultern wird die Organisation der Jubiläumsausstellung ruhen. Nach solchen anlässlich des Schwenninger Stadtjubiläums 2007 und dem 60-jährigen Vereinsbestehens 2013 werden sie sich aber auch diesmal wieder jede Menge Mühe geben, die Ausstellungsbesucher zu begeistern.