Das Musical "Motz und Arti" war gestern im Villinger Theater am Ring zu sehen und wird heute um 15 Uhr noch einmal aufgeführt. Erwachsene zahlen zehn, Kinder fünf Euro Eintritt. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindermusical: Nachwuchs führt "Motz und Arti" auf / Auf der Bühne geht es hoch her

Von Birgit Heinig

"Motz" und "Arti" sind zwei leckere Mozartkugeln. Und sie sind lebendig. Diesem Zauber ist es zu verdanken, dass auch die Familie Mozart des nächtens aus ihren Bilderrahmen klettert.

VS-Villingen. 180 Kinder und Jugendliche lieferten im Villinger Theater am Ring unter der Leitung von Heike Hastedt ein besonderes Musiktheaterstück ab. Einmal auf einer richtigen Theaterbühne zu stehen: für die Mitglieder der fünf evangelischen Kinder- und Jugendchöre sowie für Villinger Kindergartenkindern erfüllte sich gestern Nachmittag dieser Traum. Für einige wiederum war das nichts Neues, schließlich haben sie schon bei etlichen Musikprojekten Hastedts mitgewirkt. Entsprechend "professionell" agierten sie in ihren Sprechrollen und Soli, für die sie von den beiden Profis, den Theaterpädagogen Volker Schubert und Maximiliane Fleig, in den vergangenen Wochen den letzten Schliff erhalten hatten.

Es passiert Ungewöhnliches im Geburtshaus von Wolfgang Amadeus Mozart in Salzburg: Nicht nur die Mozartkugeln aus dem Süßwarenladen springen aus ihrer Pralinenschachtel, auch der kleine, der heranwachsende und der erwachsene Mozart nebst seiner Schwester und den Eltern erwachen zum Leben. Die Museumsbesucher, Gruppen von Touristen, Flüchtlingskinder, Sportgruppen und Schulklassen fliehen zunächst erschrocken, sind erstaunt, verwirrt.

Der Musicalkomponist Wolfgang König hat Mozarts Musik zur Grundlage genommen, die Musikpädagogin Veronika te Reh hat freche Texte dafür geschrieben. Daraus wurde das Kindermusical "Motz und Arti", das im Mozartjahr 1991 entstand und mit frechen Songs und zauberhafter Musik spielerisch an das Werk des großen Meisters heranführt, der schon als Sechsjähriger komponierte.

Das vergnügliche Spiel, in dem Mozart in allen Altersstufen gleich fünf Mal auf der Bühne steht, holt Leben und Werk des Salzburger Komponisten ins Hier und Jetzt und macht vertraut mit der Außergewöhnlichkeit seines Schaffens. Auf der Bühne des Theaters am Ring geht es entsprechend hoch her: Mit Temperament singen Chor und Solisten, schwingt Museumswärter Fröschlmoser sein Zepter und sorgt für Ordnung.

Das fast voll besetzte Theater am Ring erlebte ein Kindermusical, mit dem sich die Bezirkskantorin Heike Hastedt nach Pforzheim verabschiedet. Nicht, bevor sie noch einmal "Neugier auf klassische Musik bei allen Mitwirkenden" geweckt hat.

"Motz und Arti" ist heute um 15 Uhr noch einmal im Theater am Ring zu sehen.