Luzi van Gisteren. Foto: Autorin Foto: Schwarzwälder-Bote

Ein teuflisch amüsanter Schwarzwald-Roman / Erhältlich als E-Book, ab Anfang 2016 auch im Buchhandel

VS-Villingen. Die Autorin Luzi van Gisteren, die vor langer Zeit in Villingen-Schwenningen studiert hat, veröffentlichte vor kurzem einen Schwarzwald Roman namens "Die Teuflin und ihr Kuckuck". Über den Roman, der momentan nur als E-Book erhältlich ist, aber Anfang 2016 auch in den Buchhandlungen erscheinen wird, berichtet die Autorin.

Frau van Gisteren, um was handelt ihr Roman?

Mord und Erpressung statt Schwarzwälder Kirsch mit Mutti: "Die Teufelin und ihr Kuckuck" ist ein teuflisch amüsanter Schwarzwald-Roman. Obwohl es Mord und Erpressung gibt, ist es kein klassischer Krimi.

Erzählen Sie uns etwas zum Inhalt.

Bernhard Stöckle ist angesehener Controller beim Schwarzwälder Gas- und E-Werk und braucht sich darüber hinaus um nichts zu kümmern - er wird von seiner Mutter rundumversorgt!

Mit zwei Handicaps hat Bernhard Stöckle allerdings zu kämpfen: Zum einen ist da Herr Wunderdinger, sein sexistischer und "niveauloser" Chef, der im Büroalltag des harmoniebedürftigen Verwaltungsangestellten nur bedingt zum Wohlfühlen beiträgt. Zum anderen engt ihn seine aufbrausende Mutter ganz schön ein: Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bernhard seit seiner frühesten Jugend von der Außenwelt abzuschirmen, insbesondere, wenn es um Frauen geht.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben? Was hat Sie inspiriert?

Es war bereits mein Wunsch seit Kindesbeinen an, Autorin zu werden. In der Grundschule schickte mich meine Lehrerin mit meinen Aufsätzen nach Hause, da sie mir nicht glaubte, dass ich diese selbst geschrieben habe. Im Gymnasium gewann ich zwar bei einem Schreibwettbewerb einer Zeitung einen Preis, in Deutsch fiel ich allerdings auf einen mittelmäßigen Notendurchschnitt von 3-4 ab (der Grammatikunterricht hat es mir wohl verleidet) – dies war wohl auch der Grund, warum ich später im Erziehungsurlaub "Kreatives Schreiben" für Kinder und Jugendliche unterrichtet habe, schade, dass in der Schule Fantasie nicht immer honoriert wird. Meinen ersten Roman ("Lipstick") schrieb ich mit 13 Jahren und er bestand aus 30 handgetippten Schreibmaschinenseiten. Sprich: Ich bin nicht erst kürzlich darauf gekommen, einen Roman zu schreiben sondern es vielmehr so, dass mich das Schreiben ein Leben lang begleitet.

Die Novelle „Treffpunkt Rom“ entstand – sie hatte im Sommer 2014 bei Thalia in der Schweiz als E-Book einen Bestsellerrang– in diesem Buch geht es übrigens um Karin aus Friedrichshafen, die mit ihrem Verlobten Giancarlo in den 60 er Jahren den ersten gemeinsamen Urlaub in Italien verbringt.

Erzählen Sie etwas über den Schreibprozess. Wie lange haben Sie an dem Roman geschrieben?

Die Romanidee bzw. eine Kurzgeschichte, die der Vorläufer des Romans bildet, hatte ich vor mehr als 10 Jahren geschrieben. Wie es bei mir oft so ist, habe ich irgendwann im Leben eine Situation, die mich inspiriert und die den ursprünglichen Gedanken reifen lässt und den zündenden Funken sprüht. Das war vor etwa drei Jahren, als ich mir im Urlaub ein schon älteres Mutter-Sohn-Pärchen auffiel. Vor etwa einem Jahr habe ich mit dem Schreiben des Romans begonnen. Aus Berufsgründen bleibt mir nur das Wochenende und der Urlaub. Ich habe aber den festen Rhythmus, dass ich sonntags nach dem Familienausflug (gegen 17 Uhr) eine feste Schreibzeit von etwa vier bis fünf Stunden einhalte. In dieser ist wohl der größte Teil des Romans entstanden.

Was haben Sie für eine Beziehung zum Schwarzwald-Baar-Kreis?

Zum einen ist Freiburg die Lieblingsstadt meiner Kindheit, hier hat die Patentante meines Vaters gelebt und ich erinnere mich gerne an das Bächle in der Stadt und die Bimmelbahn und die gemeinsamen Ausflüge zu den Triberger Wasserfällen und zum Titisee. Meine Mutter fuhr oft mit mir durch die vielen Tunnels. Während dieser Bahnfahrten habe ich ihr übrigens wohl schon Geschichten in ein Büchlein diktiert, als ich noch gar nicht schreiben konnte. Und der Freiburger Patentante wurden diese dann vorgelesen.

Welches Feedback haben Sie bisher zu Ihrem Roman erhalten?

Die Testleser haben mir bestätigt, dass der Roman sehr kurzweilig und unterhaltsam ist. Eine Leserin sagte, dass sie stellenweise mehrfach laut auflachen musste, was mich natürlich freut, denn es ist ja ein humorvolles Buch.

An dieser Stelle möchte ich einen Leser aus der Schweiz zitieren:

"Ich hatte erst die ersten Kapitel durchgelesen und sah mich veranlasst, die Kinder nach draußen scheuchen, der Frau die Kreditkarte auszu händigen und mir so die notwendige Ruhe zu verschaffen, zufrieden im Sofa flätzend den Rest zu Gemüte zu führen.

Was sind Ihre Lieblingsbücher? Was haben Sie als Kind gerne gelesen?

Ich liebe Patricia Highsmith und von Ingrid Noll fehlt mir kein Band. Ich bin eine große Bewunderin dieser Autorinnen. Ich kann aber auch bei Rita Falk richtig lachen. Als Jugendliche habe ich viel Biografien gelesen (z.B. Marilyn Monroe), als Kind halt die Klassiker (Astrid Lindgren, Momo, Der Trotzkopf, Das Nesthäkchen).

Haben Sie Ratschläge für angehende Autoren/Autorinnen?

Ich spreche jetzt nicht als Verlagsautorin sondern als Self Publisherin und vor diesem Hintergrund kann ich nur sagen: "Schreiben ist toll. Macht aber auch Arbeit." Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Man sollte auch nicht davon ausgehen, dass man gleich in die Toplisten kommt, der Markt und das Angebot sind hier einfach sehr groß. Ich lerne hier auch noch Tag für Tag dazu. Man sollte sich im Klaren sein, dass alles hochprofessionell sein muss, da man ja auch mit "den Großen" konkurriert.

Gibt es schon Pläne für ein weiteres Buch?

Ja, ich habe im Urlaub schon mit einem Expose angefangen, aber es wird noch nichts verraten.

Weitere Informationen: Homepage der Autorin: www.luzivangisteren.wordpress.com

Fragen von Christine Albert