In zukunft soll es für junge Menschen attraktiver werden, ein älteres Haus zu kaufen. Foto: dpa/Symbolbild

Programm startet noch dieses Jahr. Junge Menschen sollen beim Kauf eines älteren Hauses gefördert werden.

Villingen-Schwenningen - Das Projekt "Jung kauft Alt", für das die Gemeinde Hiddenhausen mehrfach ausgezeichnet wurde, soll noch dieses Jahr in den neun kleinen Umlandgemeinden von Villingen-Schwenningen losgehen.

Bereits im Frühjahr vor einem Jahr hatte Baubürgermeister Rolf Fußhoeller das Modell "Jung kauft Alt – junge Leute kaufen alte Häuser" in den Ortschaftsräten vorgestellt und positive Resonanz erfahren. In der vergangenen Woche habe er die Abstimmungsrunde in den Ortschaftsräten gehalten und einiges geändert. Es wurde die Erstellung eines Altbau-Gutachtens vor Erwerb der Immobilie aus der Förderung genommen. Aufgenommen wurde laut Fußhoeller eine zusätzliche Zahlung von 300 Euro pro Jahr für eine Laufzeit von sechs Jahren für den Erwerb einer Immobilie in alten Ortslagen. Dadurch erhoffe er sich nochmals einen Schub. Anspruchsberechtigt für die Förderung sind diejenigen, die erstmals Eigentum zur Gründung eines eigenen Hausstands erwerben wollen, egal, ob sie aus der betreffenden Ortschaft stammen oder von außerhalb kommen. Wer bereits Wohneigentum im Stadtgebiet besitzt, kommt nicht in den Genuss der Förderung. Ausnahme besteht für die Immobilienbesitzer, die in der Ortschaft in eigenen vier Wänden leben, in der sie eine Altimmobilie kaufen wollen. Das zu erwerbende Objekt, ob Wohnung oder Haus, müsse mindestens 70 Quadratmeter groß sein. Mit dieser Regelung soll weder die Abwanderung von der Stadt noch die Kleinwohnung gefördert werden, erläutert Fußhoeller. Die förderfähigen Immobilien müssen mindestens 25 Jahre alt sein.

Im September soll der Gemeinderat seinen Segen geben, dann könne mit dem Förderprogramm dieses Jahr noch begonnen werden, betonte Fußhoeller. Eine Haushaltsanmeldung von einem Betrag zwischen 30.000 und 50.000 Euro liegt vor.

Die Ortschaften sitzen seit geraumer Zeit in den Startlöchern und warten auf dieses Förderprogramm. Der demografische Wandel schreite voran, und um das Aussterben der Dörfer zu verhindern, sei dringend Handlungsbedarf gegeben, so der Tenor. Mit dem Programm können zum einen junge Familien gehalten oder gewonnen werden, zum anderen würde der Wert der Altbauten erhalten bleiben.

Da die kleinen Gemeinden keine neuen Baugebiete mehr bekommen und sie die Leerstände im Ort aktivieren sollen, ist dieses städtische Förderprogramm für sie dringend nötig.

Die laufende jährliche Förderung erstreckt sich über sechs Jahre ab Einzug. Der Höchstbetrag liegt bei 1500 Euro pro Jahr. Es soll ein Grundbetrag von 600 Euro bezahlt werden, zusätzlich 300 Euro für jedes Kind bis zum Alter von 18 Jahren, das im Haushalt lebt. Kommen während der Laufzeit der Förderung Kinder hinzu, erhöht sich ab dem Geburtsjahr entsprechend der Kinderbetrag.