Der Erste Weltkrieg hielt vor 100 Jahren auch in der Region Einzug. Am 1. Oktober 1913 kamen die ersten Soldaten in die neue Garnisonsstadt Villingen, die am 4. Oktober feierlich auf dem Münsterplatz einzogen. Vom Schicksal der Soldaten zeugte das bereits am 3. Oktober 1914 eröffnete Garnisonslazarett im Villinger Spital. Foto: Sammlung Manfred Hildebrand

Erster Weltkrieg hielt vor 100 Jahren auch in Villingen und Schwenningen Einzug. Garnisonslazarett am 3. August 1914 eröffnet.

Villingen-Schwenningen - Mit der deutschen Kriegserklärung an Russland heute vor 100 Jahren und am 3. August an Frankreich entwickelte sich aus dem Konflikt zwischen Österreich-Ungarn und dem Königreich Serbien der Erste Weltkrieg, bei dem auch viele Soldaten aus Villingen und Schwenningen an der Front starben oder schwer verwundet heimkehrten.Vom Leid und der Not ahnten die Menschen zunächst noch nichts. "Hier in unserer Stadt hatte das Gerücht ›Mobil‹ natürlich allgemeine Erregung, aber keine Aufregung hervorgerufen", ist im "Schwarzwälder" über den 1. August 1914 zu lesen. Als der Kriegszustand bekanntgegeben wurde, sei eine Woge gewaltiger Begeisterung durch die Bevölkerung gegangen. "Der Marktplatz wies das Leben eines Bienenschwarms auf, überall wurden die Dinge beim Kaufhaus mit Interesse beobachtet. Die Haltung des Publikums war musterhaft, gern wurde den Weisungen der Polizeiorgane gefolgt und nirgends kam es zu irgend welchen Störungen des Verkehrs".

Auch über Schwenningen ist zu lesen, dass die Mobilmachung begonnen hat. "Wir bitten die Einwohnerschaft, Ruhe und Besonnenheit zu bewahren und auf die Schlagfertigkeit des deutschen Heeres volles Vertrauen zu haben", heißt es noch ganz siegesgewiss. Dennoch sei es zu Hamsterkäufen und zur Stürmung der Banken gekommen, schrieb Barbara Schneider 1998 in ihrer Veröffentlichung über den Ersten Weltkrieg in den Blättern zur Geschichte der Stadt. Und schnell waren in der Garnisonsstadt Villingen Spuren des Elends zu sehen, die der Krieg für unzählige Menschen mit sich brachte: Bereits am 3. August 1914 habe im Villinger Spital ein Notlazarett mit 70 bis 80 Betten eingerichtet werden müssen, berichtet Barbara Schneider über die ersten Kriegstage.