Andreas Schwab verlässt seinen Posten als Kreisvorsitzender der CDU und stieg "eine Liga" auf: Er wurde Ende Oktober zum Bezirksvorsitzender der CDU Südbaden gewählt. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

CDU: Andreas Schwab: "Mir hat es extrem viel Spaß gemacht"

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der CDU-Europaabgeordnete Andreas Schwab musste Anfang 2013 zu einer Unzeit den CDU-Kreisverband Schwarzwald-Baar übernehmen. "Es war eine spannungsgeladene Zeit für die CDU", blickt er auf diesen Anfang zurück. Es war der Zeitpunkt als Siegfried Kauder unter anderem wegen dem "Fall Grießhaber" seine Nominierung als Bundestagsabgeordneter verlor. Der Kreisverband drohte in zwei Lager aufgespalten zu werden. Print, Funk und Fernsehen in ganz Südwestdeutschland und darüber hinaus beobachteten mit Spannung die Vorgänge. Im Ergebnis wurde Thorsten Frei nominiert, Siegfried Kauder versuchte eine Alleinkandidatur und scheiterte.

"Klar war, dass eine deutliche Mehrheit eine Veränderung wollten", erinnert er sich, "aber auch die, die für Kauder waren, sahen seinen Antritt zur Wahl als parteischädigend", man habe aber schnell wieder zur inhaltlichen Arbeit zurückgefunden.

Die zweite spannungsgeladene Zeit in den vergangenen Jahren war die Auseinandersetzung zwischen der Bad Dürrheimerin Barbara Fink und Karl Rombach um das Landtagsmandat. Dies möchte Andreas Schwab jedoch nicht als Krise sehen, es war "eine normale, demokratische Auseinandersetzung, die in der Sache fair geführt wurde". Es gäbe öfters Kontroversen um die Positionen.

"Mir hat es extrem viel Spaß gemacht", kommentiert Schwab seine Zeit als Kreisvorsitzender, und bedauert seinen Wechsel in das Amt des Bezirksvorsitzenden. Obwohl es einige Arbeitsfelder gäbe. Vor allem im Bezug auf die Mitgliederzahl. Rund 1500 Personen haben ein CDU-Parteibuch im Kreis, die Zahl sei mal höher gewesen.

"Bei der Gewinnung von jüngeren Leuten für die Politik sind wir nicht so weit gekommen wie gewünscht. Wir müssen einfach auch stärker versuchen, die jüngeren Leute zu gewinnen", bezieht Schwab klar Stellung. Zwar würde man über die ganzen Social Media Kanäle die junge Generation besser erreichen, aber für eine Unterschrift unter einem Parteieintritt sei die persönliche Ansprache notwendig. Aber: "Was sich verbessert hat, ist die Beteiligung junger Menschen. Das gibt Grund zur Hoffnung und Zuversicht", und liefert im gleichen Atemzug eine weitere Erklärung: "Die Eintritte in die Parteien sind als Grundpfeiler der Demokratien notwendig." Die Mitgliedergewinnung sieht Andreas Schwab als eines der großen Themen in den kommenden Jahren.

Ein Kreisverband tritt beim Bürger eher weniger ins Bewusstsein, im Gegensatz zum Gemeindeverband oder natürlich die Bundespolitik. Es gibt aber viele Themen, welche die Bürger in der Region bewegen. "Als Kreisverband alleine, kann man nicht viel machen", erklärt Schwab. Doch sei man gut vernetzt, auch in die Schweiz und auf dieser Ebene könnten beispielsweise viele Informationen gesammelt werden, die man an die entsprechenden Stellen innerhalb der Partei weitergeben könne. Die großen Themen der vergangenen Jahre waren unter anderem die Breitbandversorgung, die Flüchtlingskrise, der Lückenschluss der B 523, der Fluglärm und ganz aktuell die Polizei Fachhochschule.

Im Rückblick sei einer seiner bewegendsten Abende als CDU-Kreisvorsitzender die Nominierungsversammlung von Thorsten Frei gewesen. Damals seien fast alle 1500 Mitglieder anwesend gewesen.