Oliver Horne lernt auf seiner Weltreise viele interessante Orte und Menschen kennen. Überall mit dabei: Die Ambition, sich sportlich zu betätigen. Fotos: Horne/Bloss, Montage: Hackenjos Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwenninger Oliver Horne erkundet fünf Monate lang internationale Fitnessstudios / Ernährung wichtiger Aspekt / Bali am prägendsten

Von Mareike Bloss

VS-Schwenningen. Ursprünglich sollte es nur Australien sein, dann ist es fast eine ganze Weltreise geworden: Fünf Monate lang ist der Schwenninger Oliver Horne unterwegs gewesen, unter einem besonderen Aspekt: die Sport- und Ernährungsbereiche in anderen Ländern kennenzulernen.

"Mir kommt es vor, als ob ich noch nicht ganz wieder hier bin", meint der 22-jährige mit einem breiten Grinsen im Gesicht, wenn er von seiner fünfmonatigen Reise erzählt. Erst Mitte März ist er wieder in Europa gelandet.

14 Stationen in elf Ländern auf vier verschiedenen Kontinenten hat er bereist, hat – nach eigener Aussage – 200 neue Leute kennengelernt und natürlich viele unvergessliche Eindrücke sammeln können. Ein typischer Backpacker-Trip, der unter jungen Menschen derzeit so beliebt ist? Nicht ganz. Denn der Schwenninger, der seit seiner Jugend im Fitnessstudio Kraftsport betreibt, hatte bei seiner Planung der kulturübergreifenden Reise immer ein Ziel vor Augen: Er wollte nicht nur die unterschiedlichen Fitnessstudios, sondern auch das "healthcare", also das Gesundheits- und Ernährungswesen, auf seinen Stationen miteinander vergleichen.

Und dafür hat er – freiwillig – einen hohen Preis gezahlt: Der gelernte Bankkaufmann hat seine sichere Stelle als Finanzassistent in Schwenningen zum Oktober letzten Jahres gekündigt, um sich seine Entdeckungsreise zu ermöglichen. Doch auch jetzt bereut er diesen Schritt nicht: "Es war die beste Entscheidung, die ich je hätte treffen können", sagt Oliver Horne. In seinem Blog "Workout & Travel", der von vielen deutschen und internationalen Freunden verfolgt wurde, dokumentierte der Sportler seinen Trip mit Fotos und Videos.

Seine Reiseroute: Dubai, Singapur, Bali, Neuseeland, Australien, Fidschi, Hawaii mit Maui, West- und Ostküste der USA, schließlich noch Island. Sein Tagesprogramm: Sightseeing, Sport im Freien, Essen, Trainieren in einem der zahlreichen Fitnessstudios, die er während der fünf Monate unter die Lupe genommen hat.

Wird er gefragt, wo es ihm am besten gefallen habe, dann weiß der Weltenbummler gar nicht, wo er anfangen soll. Horne: "Den bleibendsten Eindruck haben wohl Bali und Sydney hinterlassen."

Im Gegensatz zu den meisten anderen Regionen, in denen er in Hostels unterbracht war, hat der 22-Jährige auf Bali vier Wochen bei einem Fitnesstrainer bleiben können, zu dem er auch heute noch guten Kontakt hat. Dieser habe die Funktion eines Mentors übernommen und den jungen Sportler in entscheidender Weise geprägt.

"Ariels unbeschreibliche Disziplin hat mich besonders beeindruckt", so Horne. Sein Trainer hat den Schwenninger nicht nur in seiner Trainings- und Ernährungsweise beeinflussen können. Er habe ihn auch außerhalb des Fitnessstudios begleitet und ihm die Insel von einer anderen Seite gezeigt. "Irgendwann hatte ich das Gefühl, keine Touri mehr zu sein", sagt Horne.

Betrachtet er seine Reise unter dem Fitness-Aspekt, dann kann der 22-Jährige Unterschiede und Gemeinsamkeiten zum deutschen System gleichermaßen ausmachen. Auch hierbei habe Bali besonders herausgestochen. Horne: "Während ich die Kämpfer-Mentalität in den amerikanischen Fitnessstudios als oberflächlich empfunden habe, ging es auf Bali viel gemeinschaftlicher zu. Dort habe ich mich jederzeit willkommen gefühlt."

Mit einem Schmunzeln im Gesicht erinnert sich der Sportler an seine Aufenthalte in Venice Beach, wo ihm die Einheimischen durch ihren Körperkult "sehr extrem" aufgefallen seien, oder an eine der Fidschi-Inseln, auf der er mit den Einheimischen am Strand getanzt habe.

Und auch in Bezug auf die Ernährung, auf die er während seiner Reise besonders geachtet hat, sticht Bali ein weiteres Mal in seinem Résumé heraus – "wegen der frischen Lebensmittel", so Oliver Horne.

Der wöchentliche Besuch auf dem Schwenninger Wochenmarkt sei nun einer von mehreren positiven Effekten, die die südöstliche Ernährung in ihm ausgelöst habe.

Und was ist das Fazit seines fünfmonatigen Ausland-Trips? "Heute bin ich in einer besseren Form als vor der Reise, auch wenn ich über acht Kilo zugenommen habe", erzählt der Schwenninger zunächst.

Was ihm während seiner Tour bewusst geworden ist: Fitness, im Speziellen Bodybuilding, empfindet er als schönes Hobby, das er auch weiterhin ausüben möchte. Trotzdem, so resümiert Horne, sei das Thema Gesundheit durch die Reise noch stärker in den Vordergrund gerückt. Daher strebt er, wenn alles nach Plan läuft, ab kommendem Herbst an der FH in Furtwangen das Studium der Gesundheitswissenschaft an.

Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, für immer auf einem anderen Kontinent zu leben, schüttelt Horne sofort den Kopf. Lieber behalte er die Zeit in guter Erinnerung und halte den Kontakt zu den vielen Menschen, die er während seiner spannenden Reise kennengelernt hat.