Landrat Sven Hinterseh tauschte sich gemeinsam mit Sozialdezernent Jürgen Stach mit dem Demografiebeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Thaddäus Kunzmann, aus und stellte die Demografiestrategie des Schwarzwald-Baar-Kreises sowie das grenzüberschreitende Interreg-Projekt "Demografie-Netzwerk" vor. Foto: Landratsamt Foto: Schwarzwälder-Bote

Demografie: Beauftragter de Landes besucht Landrat Sven Hinterseh

Schwarzwald-Baar-Kreis. Landrat Sven Hinterseh begrüßte jetzt gemeinsam mit Sozialdezernent Jürgen Stach den Demografiebeauftragten des Landes Baden-Württemberg, Thaddäus Kunzmann,zu einem Austausch im Landratsamt.

Der Demografiebeauftragte ist seit März im Amt. Landrat Sven Hinterseh schilderte in dem Gespräch wie sich der Schwarzwald-Baar-Kreis des Themas "Demografie" durch eine im Jahr 2012 begonnene Strategie aktiv mit einem weiter andauernden Prozess angenommen hat. Die Demografiestrategie für den Schwarzwald-Baar-Kreis wurde schließlich einstimmig durch den Kreistag beschlossen. "Die Demografiestrategie ist eine wichtige Leitlinie, an der wir uns künftig ausrichten", betonte der Landrat. Einmal jährlich wird über den aktuellen Stand im Kreistag berichtet. "Die Konzeption reicht weit in die Zukunft und wir arbeiten die Punkte konkret ab", so der Landrat. Landrat Sven Hinterseh stellte die Demografiestrategie und deren Entstehungsgeschichte vor. Vier strategische Felder gibt es: Lebenslagen, Lebensräume, Versorgung und Sicherheit sowie Kooperation. Diese Bereiche wurden nochmals in Politikfelder untergliedert, wie zum Beispiel Familie und Kinderbetreuung, Bildung, Arbeit, lebenslanges Lernen (Lebenslagen), Mobilität, Verkehrswegenetze, Flächennutzung (Lebensräume), Wohnen, Energie, Medizin und Pflege (Versorgung und Sicherheit), Interkommunale Kooperation und Beteiligung der Bevölkerung (Kooperation). Hierfür wurden 15 Ziele formuliert und um diese zu erreichen wurden 218 konkrete Maßnahmen festgelegt, die dazu dienen, das formulierte Ziel zu erreichen. Das Ziel C 1 beispielsweise, welches dem Feld Versorgung und Sicherheit zuzuordnen ist, brachte die Gründung des Zweckverbandes Breitbandversorgung Schwarzwald-Baar hervor. In dem Ziel heißt es: "Im Schwarzwald-Baar-Kreis ist eine gute Grundversorgung und Daseinsvorsorge gewährleistet." Festgelegt wurde als Maßnahme die Grundversorgung und Errichtung einer kommunalen Glasfaserinfrastruktur. Sozialdezernent Jürgen Stach hob hervor, dass das Entscheidende bei der Demografiestrategie deren Entstehung gewesen sei: "Wir hatten eine enorm große Beteiligung." Ein Mehrwert des Prozesses sei es auf alle Fälle ein Umdenken und die Sensibilisierung gewesen.

Thaddäus Kunzmann bestätigte, dass der Schwarzwald-Baar-Kreis mit seiner Strategie auf einem sehr guten Weg sei. Insbesondere die Versorgung durch ein flächendeckendes Glasfasernetz im Landkreis interessierte ihn, denn: "In wenigen Jahren werden zahlreiche Versorgungsstrukturen über das schnelle Internet abgewickelt", so der Demografiebeauftragte. Deshalb zählen auch zu seinen als wichtig definierten Themen vor allem die Infrastrukturthemen wie die Digitalisierung, Wohnen, Mobilität aber auch die ärztliche und pflegerische Hilfe und die Nachbarschaftshilfe sowie das Thema Demenz. Als Demografiebeauftragter sehe er sich als Ansprechpartner für Bürger, die Kommunen, die Wirtschaft und soziale Akteure im Land und will die mit dem demografischen Wandel einhergehenden Herausforderungen sowie Lösungskonzepte der Öffentlichkeit zugänglich machen. Landrat Sven Hinterseh stellt zudem das grenzüberschreitende Interreg-Projekt "Demografie-Netzwerk" vor. Hier ist der Schwarzwald-Baar-Kreis Initiator und Leadpartner des Projekts.

Weitere Partner sind der Kanton Schaffhausen, die Stadt Singen sowie die Gemeinden Königsfeld und Tuningen. Das Projekt befasst sich mit Themen wie Nachbarschaftshilfe und ehrenamtliches Engagement, Tourismus als Wirtschaftsfaktor im ländlichen Raum, Vorbeugung von Fachkräftemangel sowie Attraktivierung von Gemeinden für verschiedene Lebensalter. Ganz konkret wird für den Schwarzwald-Baar-Kreis in diesem Rahmen aktuell eine Tourismuskonzeption erarbeitet, eine Strukturstudie für die Land- und Forstwirtschaft erstellt, Ortsvorsteherseminare durchgeführt und die Wissenswerkstatt ausgebaut.