Regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft plant Wirtschaftstag zu Facharbeitermangel

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft will in diesem Jahr das Thema "Migration und Integration, Wege aus dem Facharbeitermangel" in den Vordergrund stellen.

Unter diesem Motto wird der Wirtschaftstag in Tuttlingen am 9. Mai stehen. "Das Ziel ist, was können wir in der Region tun, um für die Zukunft gerüstet zu sein", schildert Heinz-Rudi Link, Geschäftsführer der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft. In den nächsten Jahren müsse, so Link, mit mehr Zuwanderung in die Region gerechnet werden, beispielsweise aus Spanien, Ungarn und Polen. "Die Anerkennung von Abschlüssen anderer Länder ist manchmal ein Problem", findet er: "Es kann nicht sein, dass in Deutschland Bürger mit Migrationshintergrund zwar eine Ausbildung wie ein Professor haben, aber hier keine Anstellung finden."

Aus seiner Sicht hat die Region ein "Defizit in Sachen Willkommenskultur", sagt Link. Das Fehlen einer solchen Kultur wirke sich auf alle Bereiche aus. Ein "Willkommenspaket" für alle Neubürger im Kreis könnte verschiedene Module enthalten. So zum Beispiel Wohnungssuche für Mitbürger, die aus dem Ausland kommen, und Vermittlung an Netzwerke, in denen sich die Neubürger und ihre Familien wiederfinden, "so dass sie vom ersten Tag an sagen: Ich fühle mich wohl". Sehr wichtig sei, wie Lebensgefährten den neuen Lebensraum beurteilen.

Das Willkommenspaket sollten nach Ansicht von Link auch Deutsche bekommen, die von Nord- oder Ostdeutschland in die Region ziehen. Schließlich gelte es, dem Fachkräftemangel zu begegnen. Einmal im Jahr sollte nach Vorstellungen Links ein Empfang für Neubürger und solche, die es geworden sind, veranstaltet werden. Dann könne man nachfragen, ob sich die Erwartungen der Neuankömmlinge erfüllt haben, meint Link. Nach einem Jahr könnte man noch einmal fragen und so weiter.

Als ehrgeiziges Ziel haben sich regionale Wirtschaftsförderungsgesellschaft und verschiedene andere Institutionen, unter ihnen Südwestmetall, vorgenommen, "100 Studenten aus Spanien zu uns zu bringen". Dafür ist eine Großveranstaltung in der Neuen Tonhalle in Villingen-Schwenningen vom 25. bis 27. Juni vorgesehen. Link rechnet mit mehr als 30 Arbeitsverträgen, die in drei Monaten abgeschlossen werden. 40 Firmen hätten bereits Bedarf für insgesamt 55 Ingenieure signalisiert. Es wird eine Vorauswahl getroffen, Bewerber und Firmen, deren Profile zusammenpassen, werden in der Neuen Tonhalle miteinander sprechen. Sprachinstitute hätten schon nachgefragt, ob sie bei der Veranstaltung ihre Angebote präsentieren dürften.