Ein 33-Jähriger aus Schwenningen soll fünf Frauen zum Teil brutal misshandelt, eingesperrt und entführt sowie mit einer Waffe bedroht haben. Am Montag wurde eine der Frauen vom Landgericht Konstanz als Zeugin befragt. (Symbolfoto) Foto: dpa

33-Jähriger aus Schwenningen angeklagt. Zeugenvernehmungen am Landgericht Konstanz ohne Öffentlichkeit.

Villingen-Schwenningen - Wer am Montag die strengen Einlasskontrollen am Landgericht Konstanz passiert hatte, um den Prozess um Menschenhandel, Zuhälterei und Vergewaltigung weiter zu verfolgen, musste alsbald wieder umkehren. Auf Antrag ihrer Anwälte werden die Vernehmungen der Frauen, die der 33-jährige Angeklagte aus Schwenningen zur Prostitution gezwungen, und in hohem Maß ausgebeutet haben soll, nicht öffentlich stattfinden.

Eine erste Zeugenvernehmung war für Montag geplant. Die Frau war in einem Nebenzimmer platziert, so dass sie den Gerichtssaal, in dem ihr mutmaßlicher Peiniger saß, erst gar nicht betreten musste. Ihre Befragung wurde mittels Videovernehmung vorgenommen. Gleiches ist auch für fast alle anderen Opferzeuginnen geplant.

Wie berichtet, soll der 33-Jährige die fünf Frauen zum Teil brutal misshandelt, eingesperrt und entführt sowie mit einer Waffe bedroht haben, wenn sie sich weigerten, seine Bedingungen zu akzeptieren. Die sollen darin bestanden haben, ihm fast alle Einnahmen auszuhändigen, sich durch ganz Baden-Württemberg fahren zu lassen, um in den verschiedenen Bordellen zu arbeiten und sämtliche Wünsche der Freier zu erfüllen.

Wie ein gleichaltriger, schon im Herbst vorigen Jahres verurteilter Mann aus St. Georgen, soll auch der jetzt angeklagte Mann den jungen Frauen zunächst die "große Liebe" oder zumindest einen Wunsch nach einer festen Beziehung vorgegaukelt haben, um sie an sich zu binden. Eine Frau, die das wohl nicht recht glauben wollte, soll er zwei Mal vergewaltigt haben.

Der Prozess wird noch weit in den Mai hinein andauern.