Ausschuss: Klares Bekenntnis zur Einrichtung / Vertrag um zehn Jahre verlängert

Ein klares Bekenntnis für die Musikakademie gab der Verwaltungs- und Kulturausschuss gestern Abend mit der Verlängerung des Zuwendungsvertrages um zehn Jahre ab.

Villingen-Schwenningen. Im Zweijahresrhythmus werden die Zahlungen der Stadt an die Akademie sukzessive von 480 000 Euro im Jahr 2018 auf 555 000 Euro im Jahr 2027 steigen. Um die eigenständigen künstlerisch-pädagogischen Aufgaben weiterhin erfüllen zu können, brauche die Musikakademie, die 2005 gegründet wurde und seither mit der Stadt im Bereich der musikalischen Bildungs- und Kulturarbeit aufgrund eines Zuwendungsvertrag kooperiert, dringend Planungssicherheit. Nur so könnten langfristig angelegte Bildungsprogramme umgesetzt, qualifizierte Lehrkräfte gebunden und die Existenz der Musikakademie gesichert werden, heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

Die Mehrheit der Ausschussmitglieder stimmte dem zu. Die Anpassung der Honorare für die freien Mitarbeiter sei dringend geboten, um diese langfristig zu binden und die Personalfluktuation zu reduzieren. Da die Honorare in den zehn Jahren des Bestands der Musikakademie nur 2016 erhöht wurden, ist ab 2018 alle zwei Jahre eine Anpassung in Höhe von drei Prozent vorgesehen. Auch die Festangestellten erhielten in den zehn Jahren eine einmalige Gehaltserhöhung im Jahr 2012.

Dies sei die richtige Vorgehensweise, meinte Jürgen Jauch (CDU). Er habe alle Achtung vor der Leistung der Mitarbeiter und dem ehrenamtlichen Engagement. Jetzt müssten Nägel mit Köpfen gemacht werden, die Musikakademie müsse zur Institution in Villingen-Schwenningen gemacht werden.

"Unser Musikleben profitiert ungeheuer von der Anwesenheit der Mitarbeiter der Musikakademie", meinte Bernd Schenkel (SPD). Er wolle die Musikakademie so haben, wie sie sei und dass sie sich weiter entwickeln könne, betonte Joachim von Mirbach (Grüne). Er sei zuversichtlich, dass sich die Stadt auch nach dem Jahr 2027 die Musikakademie leisten könne. Die Akademie sei eine "win-win-Situation" für beide Seiten, ist Frank Bonath (FDP) überzeugt.

Angesichts dieser positiven Einstellung zur Musikakademie zogen die Freien Wähler ihren Antrag, den Vertrag nur auf fünf Jahre abzuschließen und die Zuwendungen jährlich auf drei Prozent zu begrenzen, zurück. Die Qualität der Musikakademie sei unstrittig und die Arbeit lobe er, so Bertold Ummenhofer. Er setzte jedoch ein großes "Aber" hinzu: Zum einen bemängelte er, dass dem Ausschuss wieder unter Zeitdruck eine Entscheidung abgerungen werde, die bis zum Jahr 2027 reiche. Zum anderen sei die Zuschusssteigerung um 25 Prozent von jetzt 385 000 Euro auf 480 000 Euro im Jahr 2018 schwer nachvollziehbar. Er mache sich über die Kostensteigerung Sorgen. Ummenhofer schwebte vor, dass der Musikakademie ein bestimmter Betrag vorgegeben werde und aufgrund dessen könne sie dann ein Angebot machen, was unter diesen Gegebenheiten geleistet werden könne. Eine musikalische Ausbildung von Senioren zum Beispiel müsse nicht durch städtische Zuschüsse gedeckt werden, meinte Bertold Ummenhofer weiter.