Wueschtvatter Roland Weißer brachte gestern Kindern in der Aula der Golden-Bühl-Schule die Villinger Fasnet näher – hier am Beispiel eines kleinen Narros. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Narren am Goldenbühl und im Haslach

VS-Villingen (bn). "Die Fasnet ist ein großes Theater" – mit diesen Worten begrüßte Wueschtvatter Roland Weißer die Schüler der Golden-Bühl-Gemeinschaftsschule in ihrer Aula zum traditionellen "Mäschgerlelauf". Als Gäste waren auch Kinder von den Kindertagesstätten St. Bruder Klaus, Markus und der "Kikripp" dabei. Zu den Klängen des Narromarsches zog die bunte Schar von Hästrägern unter den Schülern in die vollbesetzte Halle ein und brachte den "Fasnetsgoascht" gleich mit.

Die Mitglieder der Historischen Narrozunft – Alt-Villingerinnen, Stachis und sogar ein kleiner Milizrat der Bürgerwehr – waren eindeutig in der Mehrheit, aber es marschierten auch Kätzchen, Glonkis, Villinger Hexen und solche aus dem Warenbachtal sowie eine "Gägsnas" ein und ließen sich von Roland Weißer interviewen. Zuvor jedoch kommentierte der Experte, der die Goldenbühlschule seit ungezählten Jahren an jedem Montag vor dem "Schmotzigen" besucht und auf die Fasnet einschwört, das Ankleiden von Zweitklässlerin Marlene Buschle zu einem Narro. Ihr Papa half dem Mädchen in das Häs, denn alleine sei das kaum zu schaffen, erzählte Roland Weißer nebenher. Den Anorak kann man anbehalten, denn ein Narro muss – auch wenn er noch klein ist – stattlich sein.

Mit bemalter Hose und Kittel, einer Haube samt Fuchsschwanz, Masch’ und Fulla – "der Narro ist schließlich ein Vornehmer" – macht sich die Traditionsfigur ausgehfein, denn schließlich wollte man mit den Adligen in ihren Brokatgewändern mithalten, blickte Weißer an den geschichtlichen Anfang der Fasnet. Keine Haut darf am Ende mehr zu sehen sein, geschlossene schwarze Schuhe und ebensolche Handschuhe machen den Narro erst perfekt, weil er anonym bleiben will und muss. Die Schüler und Kindergartenkinder lauschten gespannt, genossen den Klang der Rollen und können es jetzt bis zur Straßenfasnet der Kinder am "Schmotzigen" kaum mehr erwarten.

Szenenwechsel: Auch unter den Schülern der Haslachschule greift das Fasnets-Fieber um sich. Besonders schön war dies am Montag zu sehen, als zum ersten Mal ein Maschgere-Lauf an der Haslachschule stattfand. Fast 20 Kinder führten den staunenden Mitschülern ihr Häs der Villinger Fasnet vor. Drei Alt-Villingerinnen durften bewundert werden sowie drei Stachis, zwei Katzen und ein Katzenpolizist. Auch trommelten neun Glonkis zum Einzug in die Turnhalle. Frederike Ries, Betreuerin im Ganztagsbereich der Schule, hatte die Idee für den Maschgere-Lauf und informierte über die einzelnen Häser und die damit verbundenen Traditionen. Überdies kleidete sie Rektorin Gabriele Cernoch-Reich vor den Augen der Halachschüler als Alt-Villingerin ein. Hierbei gefiel den Kindern vor allem, die Schulleiterin einen falschen Dutt angesetzt bekam. Abschließend schunkelte und sang die ganze Halle zum "Schunkellied".