Mit weit über 100 Hästrägern zählten die Villinger Südstadthexen zu der größten Gruppe der Umzugsteilnehmer. Foto: Kaletta

Rund 1700 Hästräger treiben mit 8000 Zuschauern jede Menge Schabernack.

VS-Marbach - Ein Feuerwerk der Narretei brannten am Sonntag rund 1700 Hästräger sowie viele Musikgruppen beim großen Fastnachtsumzug der Marbacher Talbachhexen ab, wo nahezu 8000 Zuschauer die Straßenränder an der Umzugsstrecke säumten.

Begünstigt war das zum 27. Mal stattfindende närrische Spektakel durch die für einen Umzug idealen Rahmenbedingungen mit strahlendem Sonnenschein, trockener Witterung und Plustemperaturen um die acht Grad. Da wurde es selbst so manchen in seinem Narrenhäs zu warm. Bezeichnend für den Umzug ist, dass Petrus in allen vorhergegangenen Jahren den Talbachhexen immer wohl gesonnen war.

Über 90 Minuten zogen an der großen und bestens gelaunten Zuschauerkulisse die kostümierten Mitglieder von 58 Zünften, Guggenmusiken und Musikkapellen vorüber. An der Stimmung war leicht erkennbar, dass die Menschenmenge Lust an dem närrischen Treiben hatte. Das lag wohl auch daran, dass der seit über einem Vierteljahrhundert von den Talbachhexen veranstaltete Fastnachtsumzug zu den alljährlich ersten närrischen Großveranstaltungen in der Region zählt. Ein weiterer Grund dafür, dass dieser Umzug die Zuschauer immer wieder in Massen anlockt, ist, dass es den Gastgebern stets gelingt, Fastnachtsvereine zur Teilnahme zu gewinnen, die bislang noch nie in der Raumschaft auftraten. So war es auch heuer, als Zünfte aus dem Nordschwarzwald, dem Breisgau und der Rheinebene, aber auch Zünfte aus dem Umkreis von 50 Kilometer erstmals in Marbach zu sehen waren.

Die großen und kleinen Zuschauer genauso wie die Narren kamen jedenfalls wieder einmal auf ihre Kosten. Den Hästrägern machte es sichtlich Spaß, ihr Publikum mit Stroh auszupolstern oder mit Konfetti zu überschütten. Ihr ganz besonderes Augenmerk hatten die Hexenzünfte auf die hübschen Mädchen gelegt, die sie durch Hexenmühlen drehten oder Strohbäder verpassten. Neue und schon bekanntere Narrenrufe erschallten entlang der Umzugsstrecke, die von den Zuschauern gerne erwidert wurden, schließlich winkten ihnen von den Hästrägern zum Lohn Süßigkeiten.

Interessant war zu beobachten, welche Wege die Narrengruppen um die mittlerweile zwei Kreisverkehre in der Ortsmitte nehmen würden. Manche hielte sich nur rechts, andere bevorzugten die linke Seite. Wieder andere entschieden sich dafür, erstmal eine Ehrenrunde um den Kreisel zu drehen, um dann weiter zuziehen.