In Villingen wurde vor zwei Wochen eine behinderte Frau urplötzlich zum Opfer eines Angriffs. (Symbolfoto) Foto: dpa

Was ist nur in der Doppelstadt los? Mann bespuckt behinderte Frau in Villinger Innenstadt.

Villingen-Schwenningen - Was ist nur in der Doppelstadt los? Kaum ein Tag vergeht mehr, an dem man nicht eine neue Nachricht über Übergriffe auf Passanten liest. Doch es geht noch hässlicher. Denn in Villingen wurde vor zwei Wochen eine behinderte Frau urplötzlich zum Opfer eines Angriffs.

Die stark sehbehinderte Frau, die nur noch über insgesamt zwei Prozent Sehkraft verfügt und eine sehr dicke Brille tragen muss, war an jenem Freitag um 11 Uhr auf der Niederen Straße unterwegs als ihr unvermittelt ein Mann mitten in das Gesicht spukt. Im Affekt griff sie nach dem Mann, der daraufhin regelrecht ausholte und ihr einen kräftigen Schlag auf die Lippe verpasste. Blutend rief das Opfer um Hilfe, doch der aggressive Mann, der es nach Einschätzung der blinden Frau gezielt auf sie abgesehen hatte, war direkt verschwunden.

"Auf Höhe des Schuhhauses Hässler ist der Mann dann wahrscheinlich direkt in eine Gasse entwischt", glaubt die sehbehinderte Frau. Außerdem wollte der Mann, von dem die Frau nachvollziehbarerweise keine Beschreibung abgeben kann, keinen Diebstahl begehen. "Er wollte mich einfach beleidigen", so die Blinde, der der Schreck noch immer in den Gliedern hängt.

Derartige Fälle treten laut Michael Aschenbrenner, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen, allerdings nicht als Problem allgemeiner Natur auf. "Es gibt immer wieder Vorfälle, bei denen schwächere Mitglieder der Gesellschaft angegriffen werden, aber Fälle bei denen gezielt Behinderte Opfer werden sind mir nicht bekannt", berichtet er.