Das Mangin-Areal rückt in den Fokus der Kommunalpolitik. Die roten Pfeile kennzeichnen das Gelände. Foto: Archiv: Götz

Was steckt da im Untergrund? Wertermittlung mit pauschalen Ansätzen. Auch Platz für Kultur.

VS-Villingen - "Es besteht erheblicher Altlastenverdacht" – wenn das Mangin-Gelände, das ehemalige Kasernen-Areal in Villingen, eine neue Nutzung erfahren soll, müssen sich die Bauplaner also auf etwas gefasst machen.

Doch bevor an der Zukunft des Mangin-Areals gebaut wird, muss die Stadt dieses erst einmal kaufen. Wieviel aber ist ein Gelände wert, das zwar recht zentral liegt, aber einmal militärisch genutzt worden ist? Stadt und Bund sind längst in Gespräche zur Bestimmung des Kaufpreises eingestiegen – doch mögliche Altlasten sind die große Unbekannte und könnten die Kosten für Entwicklung, Erschließung und Rückbau des Geländes empfindlich in die Höhe schnellen lassen.

Das Bündnis für Faires Wohnen ist bereit

Das Freiburger Ingenieurbüro HPC untersuchte das Gelände. 47 Flächen, insgesamt 14 400 Quadratmeter des insgesamt 7,6 Hektar großen Areals, stehen in dem Verdacht, Altlasten in sich zu bergen. Für eine schädliche Bodenveränderung oder eine Altlast gebe es konkrete Anhaltspunkte, so die Stadtverwaltung in einer Sitzungsvorlage für den Technischen Ausschuss, der heute Abend tagt. Das Ergebnis der Untersuchungen stand bislang noch aus. Um den Wertermittlungsprozess zeitlich zu verkürzen, werde daher in dem erforderlichen Wertgutachten "mit pauschalen Ansätzen zu den Entwicklungs- und Erschließungskosten sowie den Rückbaukosten" gearbeitet, so die Verwaltung.

Ist das Areal erst einmal in städtischem Besitz, wollen die Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen mbH, der Spitalfonds Villingen, die Familienheim Schwarzwald-Baar-Heuberg eG und die Baugenossenschaft Villingen eG auf diesen Flächen für eine breite Bevölkerungsschicht bezahlbaren Wohnraum entstehen lassen. Eigens hierfür wurde das "Bündnis für Faires Wohnen" gegründet.

Und Spekulationen darüber, was dort in Zukunft noch zu finden sein könnte, lässt schon jetzt der Bebauungsplanentwurf der Stadtverwaltung zu, über den der Technische Ausschuss heute Abend berät: Dort finden sich neben "Sozialen Zwecken dienenden Gebäuden und Einrichtungen" nämlich auch "Kulturellen Zwecken dienende Gebäude und Einrichtungen".