Die Tanzwieber von Bruder-Klaus legten bei der Wieberfasnet einen flotten "Stuhl-Tanz" auf die Bühne!“ Foto: Rösch Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Bei der Wieberfasnet dreht sich alles um den digitalen Wahnsinn

Den ganz normalen digitalisierten Alltag der heutigen Zeit präsentierte die Frauengemeinschaft St. Bruder Klaus bei ihrer Wieberfasnet am Dienstagabend während eines voll gelungenen dreistündigen närrischen Programms.

VS-Villingen. Unter den Thema "Der ganz normale Wahnsinn" erlebten die närrischen Besucherinnen in heiterer und vielfältiger Weise, wie sehr das derzeitige Leben in Familie, Beruf und Alltag von der modernen Medien-Revolution geprägt ist. Selbst die Ansage lief, bedingt durch den Ausfall von Ansagerin Cornelia Kleiser, über die Leinwand ab.

"Wahnsinnig harmonisch" begann der gesangliche Auftakt aller Mitwirkenden. In heiterer Versform verkündeten sie lautstark: "Wir mache heut‘ Fasnet mit so viele Wieber." Bei einem nervenstrapazierenden Einkauf gab‘s gleich danach Probleme, nicht nur an der Kasse, sondern auch mit einer älteren Dame (Silke Huber), die ihren Einkauf zu einer Erzählstunde umfunktionierte. Mit einem wahnsinnigen Durcheinander hatte danach unter viel Gelächter Dagmar Maczey in ihrer "Kruscht-Schublade" zu kämpfen, in der alles Mögliche aufbewahrt wurde.

"Wahnsinnig flott" und grün angehaucht legten danach die Tanzwieber einen "Stuhl-Tanz" auf die Bühne, der vom begeisterten Publikum angefeuert, wiederholt werden musste. Mitwirkende dabei waren Uschi Mastroianni, Lisa Kessel, Bernadette Bettecken, Dagmar und Annabella Maczey und Bruni Schulz. Für eine heitere Zusatzeinlage sorgte Gisi Schöb. "Wahnsinnig orientierungslos" saßen dann Lisa Kessel und Bernadette Bettecken in ihrer selbst gefertigten Papp- Limousine und führten einen aussichtslosen Kampf bei der Zieleingabe in ihrem Navi. Eine empfohlene Abkürzung über den Kaiserstuhl nach Pfaffenweiler führte letztlich noch zu einem Beziehungsbruch zwischen den Eheleuten.

Die angesagte Pause füllte, ebenso wie die Leerzeiten zwischen den einzelnen Auftritten, Alleinunterhalter Wolfgang mit frohen fastnachtlichen Musikeinlagen.

Lautstark protestierten die Zuschauerinnen danach, als zwei Sicherheitsbeamte selbst den Narrosäbel des Villinger Narro, die Schnupfdose des Morbili, die Trommlerstäbe der Glonkis und selbst die Pfitze des Butzesel-Triebers beschlagnahmten. Auch die Schnupftücher der Fazenedle wollten sie trotz lautstarkem Protest gegen bakterienfreie Papier-Taschentücher austauschen.

Als "totaler Wahnsinn" entpuppte sich der Auftritt von Uschi Mastrioanni, die unter wahren Lachsalven tanzend gleich zwei Männer vollkommen beherrschte. Den ganzen "digitalen Wahnsinn" der Zeit kommentierten Silke Huber und Birgit Held unter viel Beifall treffend. Heute hätten die Männer lieber ein Handy als eine Frau an der Hand. Für persönliche Gespräche fehle die Zeit, und selbst der Lebenspartner werde mittels Internet gesucht. In diesem Sinne wurde auch die Nummer "Familien-Wahnsinn" bei viel Zustimmung durch das Publikum präsentiert. Handys mit allen Schikanen und selbst das digitale Zeitungslesen verhindern, wie hervorragend gespielt, bereits das gemeinsame Gespräch am Frühstückstisch. Mit farblich wechselnden Leuchtstreifen legten die Tanz-Wieber Silke Huber, Miriam Hilsenbeck, Petra Manz, Heidi Schlenker, Ulrike Hermanutz-Müller und Beate Ziegler als "heller Wahnsinn" noch einen ungewöhnlichen, von den Zuschauern mit viel Beifall honorierten Tanz auf die Bühne.

Mit dem Villinger Narrenlied verabschiedeten sich die närrischen Bruder-Klaus- Wieber traditionsgemäß unter wahren Beifallstürmen von ihrer "Wahnsinns-Wieber-Fasnet 2017". Die Gesamtleitung hatte Silke Huber, die sich bei allen Mitwirkenden bedankte: bei Licht- und Tontechniker Martin Dobernecker, dem Bühnen-Bildner Richard Schöb, dem Küchen- und Service-Team, bei den Helfern hinter der Bühne Guiseppe Mastrioanni, Valentin Herzog, Heiko Manz und Michael Eisele. Für die Maske zeichnete Beate Zirlewagen verantwortlich.

Die gesamte Wieberfasnet in Bruder Klaus wird heute, Donnerstag, 14.30 Uhr, für die Senioren und alle interessierten Gäste wiederholt.