Hospiz hält Gedenken an Verstorbene wach
VS-Schwenningen (bn). "Liebe Oma, du fehlst mir." Mit und ohne persönliche Worte versehen, gingen am Sonntagabend bei Einbruch der Dunkelheit rund 400 schwimmende Seerosen mit Kerzen-Herz auf ihren Weg über den Möglingssee.
"Genauso haben wir uns das vorgestellt", schwärmte Mechthild Wohnhaas-Ziegler beim Anblick des bunten Lichtermeeres inmitten des ehemaligen Landesgartenschaugeländes. Die Pflegedienstleiterin des Hospizes Via Luce war von der Resonanz auf das erste "Lichterfest" auf der Möglingshöhe überwältigt. Schon am Nachmittag riss der Besucherstrom zum Festplatz nicht ab, wo ein Kinderprogramm und Verpflegung auch all jene anlockte, die das schöne Wetter ins Freie gelockt hatte.
Mehrfach im Jahr habe das Hospiz bislang kleine Gedenkfeiern ausgerichtet, um die Erinnerung an Verstorbene wach zu halten. Daraus sei die Idee zu einem großen Lichterfest entstanden, erklärte Mechthild Wohnhaas-Ziegler den etwa 200 Menschen, die in der Dämmerung der Andacht von Pfarrer Frank Banse im Kirchenpavillon lauschten – die von Hand gebastelte Seerose bereits startbereit in den Händen. Für vier Euro hatte man sie erstehen können, Geld, das dem geplanten Kinder- und Jugendhospiz zugute kommen wird. Dort sollen junge Patienten mit schwerwiegenden lebensbegrenzenden Krankheiten vier Wochen im Jahr Aufnahme und damit "Zuwendung und Aufmerksamkeit" finden.
Im Herbst 2016 zieht das Hospiz in einen Neubau in der Nachbarschaft und macht Platz für eine erste Versorgung der Kinder und Jugendlichen. In einem zweiten Schritt werde dann ihr Hospiz baulich auf das bestehende aufgesetzt. "Allerdings erst, wenn die Finanzierung steht", erläuterte die Pflegedienstleiterin.
Zu Banses Worten "Christus spricht: Ich bin das Licht, wer mir nachfolgt wird nicht wandeln in der Finsternis" ging es nach der Andacht an den Möglingssee, wo fast 500 Menschen eines lieben Verstorbenen mit einem beleuchteten Blumenboot gedachten.
