Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr haben in der Villinger Schulgasse bald das Privileg, entgegen der dortigen Einbahnstraße im Einsatzfall zum Gerätehaus zu fahren. Eine Warnleuchte soll künftig auf die "legitimen" Geisterfahrer aufmerksam machen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Einsatzkräfte dürfen bald entgegen der Einbahnstraße fahren

Von Marc Eich

Villingen-Schwenningen. Rund ein Jahr hat es gedauert, doch nun darf sich die Freiwillige Feuerwehr Villingen auf eine veränderte Verkehrsführung während der Einsätze freuen: Ein Signalschild ermöglicht in der Schulgasse bald die Anfahrt zum Gerätehaus entgegen der Einbahnstraße.

Es sind viele Vorteile, die die Feuerwehr durch die zentrumsnahe Lage ihres Gerätehauses in der Josefsgasse hat. Doch ein großes Problem ergibt sich durch die zahlreichen Einbahnstraße. Denn dadurch erschwert sich die Anfahrt in Privatfahrzeugen während eines Einsatzalarmes. Das gilt vor allem für die in der Südstadt oder in der Hammerhalde wohnhaften Feuerwehrleute – laut Angaben der Verwaltung trifft dies auf ein Drittel der Einsatzkräfte der Abteilung Villingen zu.

Als Kompromiss durften die Freiwilligen bei ihrer Anfahrt über die Rietstraße und die vordere Schulgasse in die Kanzleigasse abbiegen und über den Münsterplatz zum Gerätehaus fahren. "In der Kanzleigasse oder auf dem Münsterplatz war es aber nicht immer ganz ungefährlich – da mussten wir zum Teil Schritttempo fahren, vor allem wenn Markt war", erklärt Ralf Hofmann, Abteilungskommandant in Villingen. Nicht selten verlören die Wehrmänner laut Hofmann dadurch ein bis zwei Minuten. "In der Zeit könnten wir schon auf dem Weg zum Einsatzort sein."

Bei einer Schau der Verkehrskommission zusammen mit Vertretern der Karl-Brachat-Realschule, der Feuerwehr sowie des Bürgeramtes wurde im vergangenen November die dortige Verkehrssituation beobachtet. Es wurde entschieden, den Einsatzkräften in der Schulgasse ein Fahren entgegen der Einbahnstraße zu erlauben. Ein entsprechendes Schild mit Warnleuchte soll auf die legitimen "Geisterfahrer" hinweisen. "Das Schild ist da, das Stadtbauamt muss lediglich noch klären, ob die Warnleuchte über Funk gesteuert werden soll", weiß Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der Stadt. Wann das Schild aufgestellt wird, ist jedoch noch unklar.

Sicher ist nur: Die Feuerwehr ist über die bald geänderte Verkehrsführung glücklich. "Von mir aus könnte es schon morgen losgehen", so Hofmann. Denn für die Feuerwehr liegen die Vorteile auf der Hand: Durch die Ausnahmeregelung können die Kräfte künftig schneller anfahren und zudem problemlos den Hof der Feuerwehr zum Parken nutzen und müssen die Privatfahrzeuge nicht mehr vor dem Gerätehaus abstellen. "Dadurch kommen wir auch besser mit den Einsatzfahrzeugen raus", so der Abteilungskommandant.

Des einen Freud, des anderen Leid: Denn durch die neue Regelung fallen in der Schulgasse zentrumsnahe Parkplätze weg. Und die Verantwortlichen der Schule sorgen sich um die Zukunft ihrer Schüler, wenn direkt vor ihrem Gebäude aus beiden Richtungen Fahrzeuge kommen.