Beim Verteilen der Geschenkpäckchen im Straßenkinder-Projekt von Oradea herrscht große Freude. Fotos: Rösch Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfstransport: Strahlende Kinderaugen sind der schöneste Lohn für die Helfer / Reise nach Rumänien

Unendliche Freude zu vielen Bedürftigen brachte der Freundeskreis Oradea über die Osterfeiertage wieder mit einem großen Hilfstransport nach Rumänien.

VS-Villingen (ir). Während sich die Kinder in verschiedenen Heimen über zahlreiche Päckchen und die Villinger Fasnetbonbons riesig freuten, erhielten kirchlich und staatlich orientierte Hilfsorganisationen dringend benötigte Hilfsgüter wie gespendete Krankenbetten, Möbel, Kleidung, Schuhe, Lebensmittel und vieles anderes mehr zur Versorgung armer Menschen.

Nachdem vier Sattelschlepper in Oradea ausgeladen waren, fuhr ein fünfter Lastwagen in besonders arme Karpatendörfer, wo derzeit fast nur noch alte Menschen und Kinder anzutreffen sind, da alle arbeitsfähigen Einwohner gezwungen sind, ihren Lebensunterhalt in anderen Ländern zu verdienen. Viele Familien führen dort in den bewaldeten Bergen ein trostloses Dasein in bitterer Armut. Die Freude über jegliche Hilfe ist deshalb besonders groß. Im tiefer gelegenen Dorf "Mühlpetri" ist stets das halbe Dorf auf den Beinen, wenn die Villinger Helfer kommen. Hier kann der tägliche Bedarf wenigstens noch durch Eigenanbau auf den Feldern gedeckt werden, was in den Bergen nicht möglich ist. Doch alle anderen Hilfsgüter sind auch in dieser abgelegenen Gemeinde heiß begehrt.

Nach der Rückfahrt der Lastwagen sorgten die fünf Helfer des begleitenden Kleinbusses während ihres zehntägigen Aufenthalts unentwegt noch dafür, dass die Hilfsgüter ganz gezielt an wirklich bedürftige Menschen in Oradea und Umgebung verteilt wurden. Auch in Temesvar wurde ein Kinderheim mit Kleinkindern mit Kindernahrung, Pflegemitteln und Babykleidung versorgt. Große Freude bereiteten die Helfer mit den zahlreichen von der Grundschule Brigachtal und dem Dauchinger Kindergarten gepackten Kinderpäckchen in verschiedenen Kinderheimen und in einem Straßenkinderprojekt. In einem erstmals besuchten von Ordensschwestern geleiteten Kinderheim im kleinen Dorf Saniob schrieben die Kinder voller Glück postwendend kleine Dankesbriefe. Die strahlenden Kinderaugen und lautstark gesungene Dankeslieder in diesen Heimen sind für das Villinger Helferteam immer der schönste Lohn für alle Strapazen der langen Reise.

Es ist stets ergreifend, wie sich die Kinder auf der Suche nach Liebe an die deutschen Gäste Irmgard Rösch, Rosi Kaltenbach, Petra Eigeldinger, Helmut Conz und Werner Siebold schmiegen.

Beim Oster-Festtags-Gottesdienst in der Kathedrale begrüßte Bischof Ladislaus Böxli die deutschen Helfer sogar persönlich. Auch in den verschiedenen Altenheimen wurden die mitgebrachten Produkte sowie Bettwäsche und Pflegemittel dankbar entgegengenommen. Die insbesondere von der Frauengemeinschaft Brigachtal liebevoll verpackten Lebensmittelpäckchen bedeuten bei mittellosen alten Menschen oft echte Überlebenshilfe.

Obwohl sich in letzter Zeit viele neue Firmen aus dem Ausland angesiedelt haben und Fortschritte durch die Sanierung öffentlicher Gebäude und Plätze mittels EU-Hilfe deutlich sichtbar sind, leben unzählige Menschen immer noch in unbeschreiblicher Armut. Das bezeugen allein die vielen Armenviertel rings um Oradea, wo die Bewohner immer noch unter menschenunwürdigen Bedingungen ohne Wasser, Strom und sanitäre Anlagen ein trostloses Dasein fristen. Dass die Hilfe weitergehen muss, davon konnte sich das Helferteam überall überzeugen. Der Freundeskreis möchte namens aller Beschenkten den Dank der Beschenkten weitergeben an alle Spender für jede noch so kleine Gabe, die wirklich dort ankommt, wo sie am Nötigsten gebraucht wird.

Der nächste Hilfstransport ist für die Sommerferien geplant, sofern die Spendenbereitschaft der Bevölkerung die Finanzierung der Transporte weiterhin ermöglicht.