Tina und Edgar Laufer aus Weilersbach mit der Familie da Silva in Sape: Der kleine Pedro (links) konnte durch die Kieferoperation vollständig geheilt werden. Repro: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Verein "Kinderträume" hilft Sechsjährigem in Brasilien / Mitglieder fühlen sich dadurch bestärkt

Der Verein "Kinderträume", im Juni vergangenen Jahres in Villingen mit dem Ziel gegründet, ein Kinderheim in Brasilien zu unterstützen, hat in der Zwischenzeit Fahrt aufgenommen. Neben neuen Patenschaften konnte aktuell einem kranken Kind nachhaltig geholfen werden.

VS-Weilersbach. Der Verein hat Fahrt aufgenommen und zählt nach nur acht Monaten bereits 35 Mitglieder. Zudem wurden 36 Patenschaften vermittelt. Diese Patenschaften sichern Kindern aus den Armenvierteln von Sape/Brasilien in den nächsten Jahren den Besuch der Einrichtungen des unterstützten ACNV (Gemeinschaft neues Leben).

Der ACNV geht auf das Engagement der sizilianischen Nonne Lucia zurück, die seit knapp 30 Jahren in Brasilien wirkt, und unterhält in Sape unter anderem einen Kinderhort für Ein- bis Sechsjährige, sowie ein Haus für Jugendliche von sieben bis 17 Jahren. Dort dürfen sie sich in geschützter und würdiger Atmosphäre körperlich und seelisch positiv entwickeln, können Ausbildungs- und Erziehungsangebote wahrnehmen und werden medizinisch und mit Schulmaterialien versorgt.

Das Spendenaufkommen ist bereits ebenfalls bemerkenswert, freuen sich die Vorstandsmitglieder Cesare Gianetti und Edgar Laufer, und so ist die Vereinsführung glücklich, dass sich die umfangreiche Gründungsarbeit für die benachteiligten Kinder in Brasilien beginnt, positiv auszuwirken.

Viele kreative Köpfe und fleißige Hände waren allerdings dazu nötig, um nach der erfolgreichen Gründungsversammlung den Verein weiter publik zu machen. Flyer und Vereins-Logo mussten entworfen und eine anspruchsvolle Homepage (www.kindertraeume-brasilien.de) gestaltet werden.

Nach diesem geglückten Anfang blickt das Vorstandsteam mit Optimismus in die Zukunft und macht sich bereits Gedanken, mit Projekten und Festivitäten den eingeschlagenen Weg für die Zukunft der Kinder in Brasilien erfolgreich fortzusetzen.

Was mit wenigen Euro Spendengeld an großartigen Hilfen bewirkt werden kann, zeigt ein aktuelles Beispiel. Bei ihrem Besuch in Sape über Weihnachten 2015 wurden Edgar und Tina Laufer von den Verantwortlichen des "ACNV" angesprochen, ob es möglich wäre, von den Spendengeldern aus Deutschland dem sechsährigen Pedro da Silva zu helfen. Er hatte einen missgestalteten Kiefer, der sein Kindergesicht verunstaltete und mit dem er nicht normal essen konnte.

Eine Operation kann sich die Familie nicht leisten. Natürlich wurde spontane Hilfe zugesagt, und als Edgar und Tina Laufer aus Weilersbach jetzt wieder die Missionseinrichtung besuchten, staunten sie nicht schlecht, als sich beim Besuch der Familie Silva der kleine Pedro freudestrahlend mit völlig wiederhergestelltem Kiefer präsentierte und seine ganze Familie glücklich war, dass der Junge wieder normal essen konnte.

Röntgenbilder vom behandelnden Krankenhaus in Joao Pessoa wurden gezeigt und die Leistung der dort operierenden Ärzte gelobt. Ohne die Spende aus Deutschland wäre dies alles nicht möglich gewesen, "und gekostet hat diese Aktion gerade einmal 200 Euro", betont Laufer. Für diesen, nach deutschen Verhältnissen bescheidenen Betrag, gelang es, einem Kind das Leben wieder lebenswert zu machen. Die Mitglieder des Vereines "Kinderträume" fühlen sich von dieser Erfolgsgeschichte immens bestärkt, sich weiterhin für die Zukunft der Kinder in Brasilien einzusetzen und noch viele Mitstreiter zu suchen.