Drachen steigen auch im Frühling vom LGS-Gelände aus in den Himmel. Lisa aus Schwenningen nutzte gestern die steife Brise aus. Foto: Streck

LGS-Gesellschaft zieht positive Bilanz. 68 000 Euro Plus bei 28,9 Mio. Euro Gesamtkosten.

Villingen-Schwenningen - Zufriedene Gesichter gab es am Mittwoch bei der Abschlusspressekonferenz zur Landesgartenschau. Das 28,89 Millionen Euro teure Großereignis schließt mit einem leichten Plus von 68 000 Euro ab.

Auch bei den Besucherzahlen ist die Millionengrenze überschritten. Eine Zahl, die zunächst nicht zu erreichen schien; einerseits wegen des schlechten Wetters im Frühjahr, andererseits wegen des schleppenden Verkaufs von Dauerkarten, die mit 25 000 Stück kalkuliert waren, aber nur 13 662 Stück verkauft wurden.

Demzufolge wurden 674 000 Euro weniger eingenommen als veranschlagt. Immerhin haben die Dauerkartenbesitzer durchschnittlich 35 Mal die Gartenschau besucht. Mit dem Einzelkartenverkauf (577 000 Euro) konnte wieder aufgeholt werden. Dennoch blieb ein Minus von 97 000 Euro übrig. »Wir hätten uns gern die Null gewünscht«, meinte Axel Philipp, einer der beiden Geschäftsführer der LGS-GmbH. Aber dennoch sei es ein gutes Ergebnis. In diesen Tenor stimmte auch Oberbürgermeister Rupert Kubon ein. Mit den 1,048 Millionen Besuchern, die zum Großteil von außerhalb der Region kamen, habe die Hotellerie 16 000 Übernachtungen mehr im LGS-Jahr zu verzeichnen gehabt.

»Das sind die echten, die wahren Zahlen«

Dadurch sei ein zusätzlicher Umsatz von einer Millione Euro gemacht worden. Er freute sich, dass die Kosten nicht überschritten und ein leichtes Plus gemacht worden ist. »Das sind die echten, die wahren Zahlen.« Für die Stadt bleibe ein geschaffenes Gelände, eine langfristige Aufwertung der Stadt, das sei der Gewinn für die Bürger. Jetzt gehe es weiter. Noch in diesem Jahr soll mit der Bebauung am Neckar begonnen werden. Der Bebauungsplan sei aufgestellt. Dass sich die Wohnungsbaugesellschaft (wbg) zurückgezogen habe, sieht er nicht als dauerhaften Ausstieg. Sie konzentriere sich derzeit nur auf andere Aufgaben.

Erich Hermann vom Ministerium für ländlichen Raum, zuständig für Landesgartenschauen, sprach von einer »herausragenden und ganz besonderen Landesgartenschau«, die unter extremen Rahmenbedingungen die schwierigste gewesen sei. Es werde auf jeden Fall nachhaltige Stadtentwicklung bleiben. Mindestens für 60 Jahre, für zwei Generationen werde das Geschaffene Bestand haben.

Er sei skeptisch nach Villingen-Schwenningen gekommen, meinte LGS-Geschäftsführer Michael Martin, habe aber eine spannende Aufgabe übernommen. »Das war eine verdammt gute Gartenschau, die Spaß gemacht hat.« Es freue ihn besonders, dass das Ergebnis so gut geworden sei.

Die 28,9 Millionen Euro Gesamtkosten werden gedeckt von 8,5 Millionen Euro Einnahmen der LGS-Gesellschaft, 3,8 Millionen Euro Förderung durch das Land und zwei Millionen Euro weiteren Landeszuschüssen für andere Projekte, wie dem Radweg durchs LGS-Gelände oder die Neckaroffenlegung und Zuschüssen der Bahn AG. Der Gesamtzuschuss der Stadt beläuft sich auf 14 Millionen Euro.

Die 229 000 Euro Mehrkosten für die Altlastenbeseitigung, die 2,64 Millionen Euro verursachte, fielen nicht wie ursprünglich vorgesehen, zu Lasten der Stadt aus, sagte Oberbürgermeister Rupert Kubon. Den Imagegewinn für die Stadt untermauerte er mit der Zahl von 47 Millionen Kundenkontakten, die es für die Gartenschau gegeben habe, »eine gewaltige Zahl.«