Robert Göhring (links) und Roland Berger (rechts) von der Lionsclub Freizeitwerkstatt sehen den Präventionskurs gegen sexuelle Gewalt bei der Stiftung Liebenau als sehr wichtig an. Einrichtungsleiterin Barbara Reichstein (Zweite von rechts) und Felicitas Bichweiler informieren die Gäste über den Kurs. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Lionsclub: Freizeitwerkstatt fördert Workshop gegen sexuelle Übergriffe für Menschen mit Handicap

Es sind knapp 2000 Euro, welche die Freizeitwerkstatt der beiden Lionsclubs Villingen und Schwenningen für einen Präventionskurs gegen sexuelle Übergriffe bei Menschen mit Handicap geben.

Villingen-Schwenningen. Der Kurs ist bei der Stiftung Liebenau (ehemals Gallushilfe) in der Pontarlierstraße, die Leitung hat Leah König von der Grauzone – in der Region anerkannte Fachinstitution, wenn es um Prävention in diesem Bereich geht. Die beiden Lionsgesellschaften haben in dem siebenjährigen Bestehen der Freizeitwerkstatt rund 150 000 Euro für soziale Projekte ausgegeben. Das Geld kam aus Veranstaltungen und Spenden. Roland Brauner betont, dass das erwirtschaftete Geld ohne Verwaltungskosten weitergegeben wird.

Barbara Reichstein, Leiterin der Villinger Einrichtung, und Felicitas Bichweiler, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Weißen Rings, haben das Projekt angestoßen. In Villingen arbeiten rund 50 Personen in der Werkstatt der Stiftung Liebenau, alle mit einem Handicap, alle werden betreut, erläutert Barbara Reichstein. Sie seien es das ganze Leben gewohnt, das zu machen, was man ihnen sagt, und das werde auch ausgenutzt. Zu bemerken sei, dass sich einige Frauen schwer tun, Nein zu sagen. Es gehe um Selbststärkung für die Frauen und darum, dass sie sich abgrenzen.

Der sexuelle Präventionskurs ist jeden Donnerstagnachmittag und dauert eineinhalb Stunden. Leah König wollte zunächst eine gemischte Gruppe, da es auch ein Thema für die Männer sei. Doch Barbara Reichstein befürwortete eine reine Frauenrrunde als ersten Schritt, da sich die weiblichen Betreuten oft nicht trauen, in der Gegenwart von Männern offen zu sprechen. In einem zweiten Schritt kön ne sie sich aber eine gemischte oder reine Männergruppe vorstellen. Nach Abschluss des Kurses gibt es eine Evaluation bei den Leitern, das Ergebnis wird auch für die Freizeitwerkstatt zugänglich gemacht.

Für den Lionsclub habe das Projekt einfach gepasst, erklärt Robert Göhring, da es auch schon zwei weitere Projekte in dem Bereich sexuelle Prävention gab. Der Wunsch nach einem weiteren Kurs wird in die Entscheidungsbesprechung mitgenommen.