Die Aurora Kunststoffe GmbH aus Neuenstein hat das Gebäude der ehemaligen Spedition Söhnlein in Weilersbach gekauft. Ab Juni sollen in der Halle Kunststoffe recycelt werden. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder-Bote

Aurora GmbH kauft Söhnlein-Immobilie / Unternehmen investiert 250 000 Euro

VS-Weilersbach (spr). In das Gebäude der ehemaligen Spedition Söhnlein zieht neues Leben ein: Die Aurora Kunststoffe GmbH aus Neuenstein/Hohenlohe hat die Immobilie aus der Insolvenzmasse gekauft und plant, zum 1. Juni den Betrieb aufzunehmen.

Bei Aurora handelt es sich um ein Familienunternehmen, das über mehrere Standorte in Deutschland verfügt. "Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, sämtliche thermoplastische Kunststoffe nachhaltig aufzubereiten, um diese wieder als Kunststoff-Mahlgüter, -Regranulate und -Compounds dem Wirtschaftskreislauf zuzuführen", erläutert Juniorchef Alexander Schweinle. Ein Kilogramm des recycelten Regranulates spare zwei Kilogramm CO² und einen Liter Öl ein. Die Jahresproduktion belauft sich auf mehr als 10 000 Tonnen Granulat.

Am Hauptsitz in Neuenstein direkt an der A 6 seien die Kapazitäten erschöpft. "Wir haben uns daher nach einem Standort im Raum Villingen umgesehen, da wir dort Bestandskunden haben und weitere Kunden gewinnen konnten", so Schweinle. Aurora kauft von Spitzgussunternehmen Fehlteile und zum Beispiel Stanzreste, um sie aufzuarbeiten. "Das Mahlgut muss nicht gewaschen werden, und wir erhitzen auch nicht, sondern bearbeiten mechanisch", erläutert Schweinle.

Neben dem Kauf und Umbau der Immobilie, unter anderem müssen stärkere Stromleitungen verlegt werden, investiert das Unternehmen etwa 250 000 Euro in neues Equipment. "Das sind allesamt gekapselte Maschinen, und weil der gesamte Prozess in der Halle stattfindet, dringt da nichts nach außen." Die Halle sei ideal, da sie über mehrere Anfahrrampen verfügt, groß genug ist und auch in der Höhe passt.

Zum Start werden sechs Arbeitsplätze entstehen, im angestrebten Zwei-Schicht-Betrieb dann "in jedem Fall eine zweistellige Anzahl". Vorgesehen ist die Betriebsaufnahme zum 1. Juni. Derzeit ist zeitweise ein Betriebsleiter vor Ort, der den Aufbau koordiniert, zwei Facharbeiter werden den Betrieb dann starten und die neuen Mitarbeiter einlernen. "Und dann muss man sehen, wie es sich entwickelt", sagte Schweinle.

Da es in der Region zahlreiche spritzgießende Unternehmen gebe und damit entsprechend hohen Anfall an recyclingfähigem Material, sieht Schweinle gute Wachstumschancen am neuen Standort. Die Firma habe schon länger eine passende Immobilie gesucht und sei jetzt "sehr froh, ein sehr gutes Objekt gefunden zu haben, das auch zu kaufen war".