OB sieht Gefahr für Wirtschaftsstandort

Von Wilfried Strohmeier

Villingen-Schwenningen. "Diese Pegida-Demos kotzen mich an, weil sie schädlich sind!" Oberbürgermeister Rupert Kubon äußerte sich gestern am Rande des 4. Campus Day der Hochschule Furtwangen University (HFU) in einem exklusiven Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten deutlich. Der Schwarzwald-Baar-Ableger der Pegida Sbh-Gida wolle sich in Villingen-Schwenningen etablieren, aber auch die ganzen Aktionen um diese Erscheinung herum seien schlichtweg "dumm". Er sieht darin eine ganz große Gefahr für den Ruf als Wirtschaftsstandort.

Das Stadtoberhaupt führt aus: "Alle Menschen, die jetzt als Flüchtlinge kommen, stehen dem Arbeitsmarkt übermorgen zu Verfügung." Man müsse in die Menschen investieren, beispielsweise und vor allem in die Sprachkenntnisse. Gleichzeitig ging er auf die Geschichte des Industriestandorts Schwenningen ein. Die Stadt wäre nicht so groß geworden, hätte sie nicht schon sehr früh Zuwanderung gehabt. Heute würde ein Bundes-Zuwanderungsgesetz zwar helfen, sei jedoch nicht Spiel entscheidend. "Spiel entscheidend ist, wie die Menschen auf die Ausländer reagieren."

Im Zusammenhang mit dem Campus Day verwies er auch auf die vielen ausländischen Studenten hier, welche die Politik wie auch die Unternehmen in der Region halten wollen. Aus Gesprächen mit Firmenchefs weiß Kubon, dass sie Not haben, qualifizierte Mitarbeiter zu finden. "Wir sind ein internationaler Standort", so Kubon.

Der Schwarzwald-Baar-Kreis ist nach Wirtschaftsregionen eingeteilt unter den Top drei in Baden-Württemberg. Man sei zwar ländlicher Raum, aber im Gegensatz zu Städten wie München ist das Leben hier bezahlbar. Das sei ein Alleinstellungsmerkmal und müsse deutlicher gemacht werden, so Kubon.