Allen Grund zum Strahlen hatten nach einem sehr gelungenen Doppelkonzert Dirigent Reimund Degner und die Rietheimer ­Musikanten. Foto: Ursula Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Doppelkonzert: Kapellen aus Schabenhausen und Rietheim gehen auf Reisen und bieten Mehrgang-Menü

"Von uns für Sie – und für jeden etwas." Dieses Motto haben die Rietheimer Musikanten ihrem Doppelkonzert gegeben, bei dem die Musik- und Trachtenkapelle Schabenhausen mitwirkte.

VS-Rietheim. Dabei wurde nicht zu viel versprochen, denn geboten wurde ein schwungvolles und abwechslungsreiches Programm. Die Gastkapelle, die den Abend eröffnete, lud zu einer Reise in die Vergangenheit ein. Als "Reiseführerinnen" begleiteten Nadine Kneipp, Svenja Broghammer und Claudia Krause das Publikum in der herbstlich dekorierten Festhalle. Angekündigt wurde ein Querschnitt aus Geschichten und Legenden der Musik.

Begonnen wurde mit der voluminösen Ouvertüre "Valhalla", danach tanzten schaurig-schön die Vampire. Der Song vom Österreicher Rainer Fendrich, "Bergwerk", wurde mit einfühlsamem Gesang von Sören Hanusa bereichert. Danach ging es auf Deutschlands größte Insel, nach Rügen, um den bekannten Pirat Klaus Störtebeker auf einer abenteuerlichen Seefahrt zu begleiten.

Mit bekannten Melodien von Peter Maffay, wie "Über sieben Brücken musst du gehn", oder" Es war Sommer" wollten sich die Musiker verabschieden, doch das Publikum verlangte, dass Thomas Riedlinger nochmals den Taktstock in die Hand nahm. Zur Freude der Zuschauer kam Sören Hanusa abermals auf die Bühne, er sang gefühlvoll das Lied "You raise me up" vom Norweger Rolf Lövland, und die Musiker spielten dazu.

Franziska Bumann, die durch das Programm der Gastgeber führte, hatte sich etwas ganz Besonderes ausgedacht. Sie ließ die Rietheimer Musikanten ein "Fünf-Sterne-Galamenü" servieren, zu dem nur die besten Zutaten verwendet wurden: eine schmucke Truppe auf der Bühne, sogar in neuen Westen, raffinerte musikalische Zutaten und einen engagierten Koch, der das ganze mit viel Raffinesse würzte. Der "Koch war kein anderer als Reimund Degner, der das erste Herbstkonzert mit seinen Musikern dirigierte.

Feurige Ritterspiele mit dem Stück "Askania" wurden als Aperitif serviert, appetitanregend mit Fanfaren und mittelalterlichen Klängen. Als Vorspeise konnten die Zuhörer das "Stockholm Waterfestival" genießen, eine interessante Rockouvertüre, die zu einem Bummel durch die schwedische Hauptstadt einlud. Franziska Bumann verglich es mit "zartem Räucherlachs und Sahnemeerrettich".

Dann wurde es bei dampfenden Pasta-Variationen gefährlich. Eine Schlinge schwebte über der Bühne, Pferdegetrappel, ein Schuss aus dem Revolver, und die Zuhörer befanden sich mitten im Wilden Westen bei "Moment for Morricone".

Der Hauptgang wurde in Hollywood eingenommen, mit bekannten Filmmelodien von John Williams. Zum Dessert gab es "Veilchen-Sorbet", das an die blauen Augen von Rocky erinnerte, gespielt wurde "Eye of the Tiger", und ein Schmunzeln ging durch die Halle, als der Dirigent im weißen Bademantel erschien.

Da ein feines Essen mit einem Espresso beendet werden kann, gab es noch einen flotten Marsch und zum guten Schluss sogar noch ein musikalisches Betthupferl.

"Wir freuen uns über ein großzügiges Trinkgeld", sagte Franziska Bumann. Und das bekamen die Akteure auch: Nämlich einen kräftigen Applaus für ihre grandiosen Leistungen.