Der Knotenpunkt am neuen Industrie- und Gewerbegebiet Salzgrube/Nordring/Familienpark wird bis zum kommenden Frühsommer ausgebaut. Geplant ist unter anderem eine Verbreiterung des Nordrings und der komplette Umbau der Ampelanlage. Foto: Eich

Arbeiten starten am 5. September. Villingen steht nächstes Nadelöhr bevor. Kosten liegen bei einer Million Euro.

VS-Villingen - Der Knotenpunkt an der Salzgrube bekommt ein neues Gesicht und wird ausgebaut. Die Arbeiten sollen am Montag, 5. September, losgehen – damit hat Villingen das nächste Nadelöhr.

Die Erschließungsarbeiten am neuen Industrie- und Gewerbegebiet Salzgrube sind bereits seit mehreren Monaten abgeschlossen, bis zur ersten Ansiedlung dauert es aber wohl noch. Erst jüngst hatte zwar der private Grundstücksbesitzer verlauten lassen, dass er die Hälfte seiner Fläche an das Speditions- und Logistikunternehmen Noerpel verkauft hat, das will jedoch voraussichtlich erst im Sommer 2018 mit dem Neubau beginnen. Die zunächst geplante Tankstelle an der Einfahrt zur Salzgrube auf privatem Grund wird in der geplanten Form daher nicht realisiert.

Die Erschließung des Gebiets beinhaltet jedoch auch einen entsprechenden Ausbau der Verkehrswege. Im Zuge des Ausbaus des Nordrings wird aus diesem Grund auch der Knotenpunkt Nordring/Salzgrube/ehemaliger Familienpark erweitert. Nötig ist dies laut Stadtverwaltung, um eine "Steigerung der Leistungsfähigkeit" der Kreuzung zu erreichen. Schließlich wird durch die Ansiedlung der zusätzlichen Gewerbebereiche Salzgrube und Nunnensteig eine deutliche Zunahme des Verkehrs an diesem Punkt erwartet, man rechnet mit bis zu 8000 Fahrten mehr pro Tag.

Obwohl mehrere Stimmen im Gemeinderat einen Kreisverkehr befürworten, entschloss man sich dazu, weiterhin auf eine Verkehrsregelung durch eine Ampel zu setzen. Die Gründe hierfür hatte eine Ingenieurgesellschaft in ihrer Verkehrsuntersuchung zum Bebauungsplan Salzgrube und Nunnensteig erläutert.

So sei ein Kreisverkehr an dieser Stelle zwar möglich, allerdings sei aufgrund der Verbindungen im Radverkehr die Querungsmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer "besonders wichtig". Dies sei jedoch nur an einer Ampel und nicht an einem zweistreifigen Kreisverkehr möglich, hier wäre ansonsten eine kostenintensive Unter- oder Überführung notwendig.

Die Planungen sehen vor, dass der Knotenpunkt für einen künftigen drei- beziehungsweise vierspurigen Ausbau des Nordrings auf einer Länge von etwa 375 Metern verbreitert wird, zudem wird die Ampelanlage komplett umgebaut. Künftig wird es, von Herdenen her kommend, drei Spuren in Richtung Villingen geben – zwei für die Weiterfahrt auf dem Nordring (hiervon eine mit Abbiegemöglichkeiten zur Salzgrube) und eine in Richtung Familienpark. Die vorhandene Zufahrt vom Familienpark wird für die neu erforderlichen Abbiegespuren aufgeweitet und die Abbiegeradien erweitert. Zudem sollen die vorhandenen Bushaltestellen barrierefrei umgestaltet werden.

Gleichzeitig wird im Zuge dieses ersten Bauabschnitts des Nordring-Ausbaus die Fahrbahn zwischen dem Knotenpunkt und dem Kreisverkehr in Richtung Schwarzwald-Baar-Klinikum auf einer Länge von etwa 300 Metern saniert. Beginnen werden die Arbeiten am Knotenpunkt am kommenden Montag.

Die Autofahrer müssen sich deshalb auf ein neues Nadelöhr im Bereich Villingen gefasst machen – insbesondere der Verkehr von der Autobahn auf die Bundesstraße in Richtung St. Georgen wird aufgrund der parallel notwendigen Sperrung der B 33 zwischen Villingen und Mönchweiler zusätzlich strapaziert.

Denn während der ersten Maßnahmen soll der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen verengt durch das Baufeld geführt werden. Für den weiteren Verlauf ist laut der Pressestelle eine Umleitung geplant, diese Maßnahmen werden nach Auskunft der Pressestelle aber erst im Frühjahr 2017 beginnen.

Das Ende der Arbeiten – inklusive der Fahrbahnsanierung – ist auf Ende Juni 2017 terminiert. Die Gesamtkosten belaufen sich laut Angaben der Stadtverwaltung auf rund eine Million Euro, allein der Ausbau des Knotenpunktes kostet 884.000 Euro.