Erweiterung: Klinikleitung sagt Nein zum Anbau / Gemeinderäte sind empört über ablehnende Haltung

Der Betriebskindergarten am Schwarzwald-Baar-Klinikum ist offenbar der Hit: Alle bringen ihre Kinder hin. Doch diesem Ansturm ist er nicht gewachsen, deshalb soll die ins Auge gefasste sechste Gruppe jetzt ausgelagert werden.

Von Cornelia Spitz

Villingen-Schwenningen. Man ist zwar um den guten Ton bemüht, machte aber keinen Hehl daraus: Zwischen dem Kreisklinikum und dem Amt für Schule, Bildung und Sport der Stadt Villingen-Schwenningen wurden schon hitzige Gespräche über die Erweiterung der Betriebskindertagesstätte am Klinikum geführt. Amtsleiter Stefan Assfalg betonte, wie vehement er in den Gesprächen mit der Klinikleitung um Geschäftsführer Matthias Geiser schon auf die notwendige bauliche Erweiterung des Kindergartens am Klinikum hingewiesen habe. "Sinnigerweise" sei das Gebäude aber von der Statik her so konstruiert, dass man nicht darauf aufsatteln könne, und einen Anbau lehne die Klinikleitung strikt ab.

Die Krux: Die sechste Gruppe wird benötigt. Schon im Vorfeld der Einrichtung der fünften Gruppe war lange und kontrovers diskutiert worden. Am Ende habe man diese im Gymnastikraum eingerichtet, auf den man als Möglichkeit zum Bewegungsausgleich für die Kinder ursprünglich noch so stolz gewesen war. Wenig später gibt nun die künftige sechste Gruppe Rätsel auf: Wohin damit? Während sich die Klinikleitung nicht bewege und auf ihrem Nein zu einer baulichen Erweiterung beharre, sucht die Stadt Villingen-Schwenningen nach Lösungen und erklärt sich sogar bereit, die sechste Gruppe notfalls in einem städtischen Kindergarten aufzunehmen – trotzdem soll sie dem Betriebskindergarten zugehörig sein und auch dessen Struktur und Angebot entsprechen.

Die Klinikleitung erntete für ihre ablehnende Haltung im Jugendhilfeausschuss Villingen-Schwenningen großes Kopfschütteln der Gemeinderäte. Dass eine sechste Gruppe für die Klinik-Kita ausgelagert werden soll, entbehrte in den Augen der Stadträte jeglicher Vernunft. Weder für die Eltern noch für das Personal oder die Kinder sei das wirklich sinnvoll. Man müsse Druck machen, hieß es aus den Reihen der Gemeinderäte, und vehement dahin wirken, dass sich die Klinikleitung doch noch bewege.

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