Vom Turm der katholischen Kirche in Pfaffenweiler wird künftig zwischen 22 Uhr und 6 Uhr kein Glockenschlag zu hören sein. Dies entschied der Ortschaftsrat des Stadtbezirks. Foto: Zimmermann

Geläut der katholischen Kirche Heilige Dreifaltigkeit in Pfaffenweiler künftig zwischen 22 und 6 Uhr stumm.

VS-Pfaffenweiler - In Pfaffenweiler werden die Glocken der katholischen Kirche Heilige Dreifaltigkeit künftig zwischen 22 und 6 Uhr stumm bleiben. Gäste von Ferienwohnungen hatten sich beschwert.

Der Ortschaftsrat beschloss, dass nicht nur die Schlagintervalle der Kirchturmuhr, sondern auch der komplette Stundenschlag zwischen 22 Uhr und 6 Uhr abgeschaltet werden soll.

Vorstellig geworden waren die Inhaber eines Beherbergungsbetriebes in unmittelbarer Nähe, weil sich die Gäste zu stark beeinträchtigt fühlen. Es sei schon stark etwas Wahres dran, auch wenn man sich selbst daran gewöhnt hat, erklärten einige Ortschaftsräte. Davon nicht betroffen ist das liturgische Kirchengeläut tagsüber und vor Gottesdiensten, dafür wäre die Kirche der Ansprechpartner.

Hauptthema der Sitzung waren die Finanzen. Nach eingehender und gründlicher Beratung legte der Ortschaftrat fest, wie der Vermögenshaushalt für 2017, auch Budget genannt, in Höhe von 142 000 Euro investiert wird. Soll man gleich einen großen Brocken für die Sanierung und Neugestaltung der Turn- und Festhalle einsetzen oder zuerst in der Halle selbst einiges Notwendige richten, war zu nächst die Frage. Nach erfolgtem Kassensturz stellte man fest, dass vielleicht doch mehr Wünsche erfüllt werden können als ursprünglich gedacht.

Zu den bereits 20 000 Euro aus einer bereits bestehenden Haushaltsstelle kommen für den Hallenvorplatz, der ja auch bisher schon eine Art Dorfplatz war, weitere 100 000 Euro. Zum Vorhallenplatz gehören auch die Außenanlagen bis hinunter zum Bolzplatz.

Wie Ortsvorsteher Martin Straßacker in Erfahrung brachte, werden die Kosten für den Architekten vom Grünflächenamt übernommen. Gestalterisch ist noch nicht das letzte Wort gesprochen, denn "es soll schon was rechtes werden", war sich der Ortschaftsrat einig, es soll schließlich auch wieder 40 Jahre halten.

In der Halle selbst sind in den vier Toilettenvorräumen für Fliesen- und Sanitärarbeiten 15 000 Euro vorgesehen. Um das provisorische Behinderten-WC in einen würdigen Zustand zu versetzen, wurden 10 000 Euro aus Haushaltsresten der Schultoilette umgewidmet. Die Hallentüren zum Bolzplatz hin und eine Küchentür werden erneuert, erst dann wird vielleicht für 2018 an eine zentrale Schließanlage gedacht. Gerichtet wird auch die Hallenfassade zum Bolzplatz hin.

Pünktlich zum Feuerwehrjubiläum soll die Fassade des Rathauses gerichtet sein, wofür 15 000 Euro veranschlagt wurden. Wenn es absehbar ist, dass bis Ende nächsten Jahres noch genügend Haushaltsreste zusammengekratzt werden können, soll auch das Mobiliar im Ratssaal und in den Büros der Ortsverwaltung nach 40 Jahren erneuert werden.

Ortsvorsteher Martin Straßacker teilte mit, dass für die Info-Broschüre der Ortschaften nicht genug Werbepartner gewonnen werden konnten. Es fehlen 4000 Euro, wovon die Stadt 1000 Euro übernimmt, den Rest müssten die Ortschaften anteilmäßig (429 Euro) übernehmen. Da der Rat die Broschüre für ein sinnvolles Projekt betrachtet, stimmte er dem Zuschuss aus Haushaltsmitteln zu. Allerdings, so Martin Straßacker, dürfe nicht noch ein Stadtbezirk vom Projekt abspringen, weil man selbst etwas bezahlen müsse, sonst sei das Vorhaben gestorben.

Einer Grünpflege auf dem Kindergartenareal mit Baumfällarbeiten im Herbst 2016 und Strauchrückschnitt im Frühjahr 2017 stimmte der Ortschaftsrat zu. Das günstigste Angebot von einer Firma, die bereits einmal für die Gemeinde gearbeitet hat, beläuft sich auf 5842 Euro.

Erneuerungen an Spielplätzen

Auf dem Kinderspielplatz "Auf der Eck" wird die Anlauframpe für die "Tarzanbahn" für 1438 Euro erneuert. Wie es aussieht, kann der Zaun am Spielplatz an der Schönbühlstraße in einer ehrenamtlichen Aktion errichtet werden, ist Ortsvorsteher Martin Straßacker optimistisch. Es hätten sich Helfer mit Fachkompetenz gefunden.

Der Motor für den Vorhang entlang der Ostseite der Festhalle zum Bolzplatz hin ist repariert. Ortsvorsteher Straßacker hat im Internet eine Fachfirma gefunden, die solche "Nischen"-Reparaturen vornimmt, und das für 300 Euro. Eine neue Anlage mit aller Technik drum herum wäre gemäß einem Angebot auf 11 000 Euro gekommen.

Der Fall einer illegalen Schuttablagerung bei der Freizeitanlage ist geklärt und der Täter angezeigt, teilte Straßacker mit. Der Ortschaftsrat stimmte außerdem mehrheitlich einer Spende von 100 Euro für das Projekt "Mittagessen in Gemeinschaft" der Matthäusgemeinde in Marbach zu. Da dieses Projekt nicht vorrangig bedürftigen Menschen zu Gute kommt, kommt die Spende nicht aus dem Haushalt, sondern aus der Kameradschaftskasse.