Die evangelische Pauluskirche an der Kalkofenstraße in Villingen soll 2015 grundsätzlich renoviert werden.                     Foto: ewk Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikalisches Zentrum im Gemeindezentrum geplant

VS-Villingen (ewk). Zukunftsträchtige Perspektiven für die Kirchenmusik in Villingen und die künftige Nutzung des Paulusgemeindezentrums samt Renovierung der Kirche an der Kalkofenstraße wurden in der öffentlichen Sitzung des evangelischen Kirchengemeinderates Villingen erörtert. Dabei wurden auch die zu erwartenden Entwicklungen in der Pauluspfarrei in den Blick genommen. Die Kirchenmusik unter Leitung von Bezirkskantorin Heike Hastedt ist ein Schwerpunkt in der Gemeindearbeit. Sie ist über Pfarreigrenzen hinweg im Stadtbezirk Villingen sehr gut aufgestellt. Von Vorschulkindergruppen über Kinder- und Kirchenchöre, Kantorei bis zur älteren Generation, Projekten und Generationen übergreifendem Singen spannt sich die Chorarbeit. Dazu kommen der Flötenkreis, ein Posaunenchor und eine Band. Für die zahlreichen Proben und unterschiedlichen Aufführungen fehlt es indes an angemessenen und praktikablen Räumen an einem zentralen Ort.

Mit den Planungen für die Wohnbebauung auf dem bisherigen Klinikgelände in Villingen wird für die Pauluspfarrei ein deutlicher Mitgliederzuwachs erwartet, informierte Pfarrer Thomas Weber. Darüber hinaus bieten sich mit der anstehenden Renovierung der Pauluskirche und gemäß dem neuen Liegenschaftsmanagement der badischen Landeskirche Überlegungen zur künftigen weiter gehenden Nutzung des Gemeindezentrums an der Saarlandstraße geradezu an.

Kantorin Hastedt hat gemeinsam mit dem Kirchenmusikbeirat die Situation schnell ergriffen und ein Konzept für ein Kirchenmusikalisches Zentrum im Paulus-Gemeindezentrum entwickelt. Ein zentraler Ort, der den Bedürfnissen der ausgebauten evangelischen Kirchenmusik in Villingen angemessene und praktikable Räumlichkeiten bietet und auch die gesetzlichen Sicherheitsvorgaben erfüllen könnte.

Im Paulusgemeindezentrum ließen sich die Arbeitsbedingungen für die Kirchenmusik deutlich verbessern und die Planungen kurzfristig realisieren. Gebraucht werden Übungs- und Probenräume und zwei Aufführungsräume. Letztere ließen sich mit dem renovierten Kirchenraum und dem Gemeindesaal realisieren. Möglichkeiten zum Austausch der vorhandenen Orgel blockieren derzeit den Einstieg in der Renovierungsarbeiten an der Johanneskirche. Nach dem zwischenzeitlich ein Instrument aus einer Singener Kirche zum Einbau im Chorraum in Erwägung gezogen wurde, konzentriert man sich jetzt auf eine ebenfalls in der Landesskirche verfügbare Orgel, die wieder auf der Empore ihren Platz finden könnte.

Pfarrer Weber hält eine Verzögerung des Baubeginns bis Anfang Januar für möglich. Grundsätzlich, so Kirchengemeinderatsvorsitzender Klaus Büch, habe man sich entschieden, in Richtung eines kirchenmusikalischen Konzeptes zu gehen. Jetzt müssen die Kirchenmusik und die Pauluspfarrei miteinander ins Gespräch kommen, um die nächsten Schritte zu tun und ein Gesamtkonzept zu bedenken. In der Pauluspfarrei, sagte Weber, wird die Einrichtung einen Kirchenmusikalischen Zentrums befürwortet. Kirchenmusik sei hier traditionell ein Schwerpunkt der Gemeindearbeit, an den man anknüpfen könne, und eine räumliche Konzentration komme der Gesamtgemeinde zugute.

Das evangelische Paulus-Gemeindezentrum in Villingen wurde 1955 eingeweiht. Mit den umgebenden vorhandenen und neu entstehenden Wohngebieten entstand hier, runde 100 Jahre nach der Johanneskirchengemeinde und mit der Entwicklung der Stadt in den 1950er Jahren die zweite evangelische Pfarrei in Villingen. Mit der bevorstehenden Renovierung möchte man neue liturgische Möglichkeiten erschließen und das Gemeindezentrum, zu dem auch die Kindertagesstätte gehört, zu einem Begegnungs- und Erlebnisort entwickeln.