Das City-Kino in Schwenningen erwacht aus dem Dornröschenschlaf. Der neue Besitzer Jörg Hermann will es zu neuem Leben erwecken. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Jörg Hermann will Arthouse-Filme zeigen

Von Julia Christiane Hanauer

Villingen-Schwenningen. Neues Leben möchte Jörg Hermann dem alten City-Kino in Schwenningen einhauchen. Seit zwei Tagen ist er der neue Besitzer des traditionsreichen Lichtspielhauses – aus "sentimentalem Grund".

Gleich zu Beginn des Gesprächs mit dem Schwarzwälder Boten betont Jörg Hermann, dass er mit der Wiederbelebung des City-Kinos nicht in Konkurrenz zu den großen Filmhäusern der Doppelstadt treten möchte. Vielmehr nimmt er eine Nische fernab des Mainstreams ins Visier: Arthouse. Dabei handelt es sich um künstlerisch anspruchsvolle Filme, auch Programmkino genannt.

Auf dem Filmbetrieb liege das Hauptaugenmerk, so Hermann, der noch weitere fünf Kinos in Deutschland betreibt. Was er sich zudem vorstellen kann: kleine Kulturveranstaltungen wie Autorenlesungen auf die Bühne zu bringen. In seinem Kopf hat er noch weitere Ideen für die Gestaltung, aber die möchte er noch nicht verraten. Fest steht aber: Das Kino wird er gemeinsam mit Markus Sternad führen, seinem Geschäftspartner und Mitgesellschafter der Firma, die das Kino dann betreibt.

Jetzt steht erst einmal die Sanierung des ziemlich in die Jahre gekommenen Hauses in der Spittelstraße im Vordergrund. Das Gebäude an sich soll keine großen Veränderungen erfahren: Die vier Wohnungen über dem Kino sollen bestehen bleiben. "Es wird keine großen Überraschungen geben", sagt Hermann.

Der Kinobesitzer ist in Kontakt mit einem Architekten, die Planungen stehen noch ganz am Anfang. Für die Bauzeit rechnet Hermann mit eineinhalb bis zwei Jahren.

Der gebürtige Schwenninger, der nicht hier lebt, gibt wenig von sich selbst preis, eines verrät er aber: Mit dem alten City-Kino verbindet ihn eine ganz besondere Erinnerung. In dem Lichtspielhaus hat er als Dreijähriger seinen ersten Kinofilm gesehen – Schneeweißchen und Rosenrot. "Es war ein sentimentaler Grund, dass mir der Verfall leid getan hat", sagt Jörg Hermann. Daher sei ihm das City-Kino "eine Herzenssache".