Kinderarmut ist in VS ein Thema und damit auch für das Kinder- und Familienzentrum. Foto: Breloer

Fußballschuhe oder Winterjacke: Manche Kinder müssen auf vieles verzichten. Kifaz-Aktion "Täglich Brot" freut sich über Spenden.

Villingen-Schwenningen - Der Schulausflug, die Fußballschuhe, die besonders mollig-warme Winterjacke: Manche Kinder müssen auf vieles verzichten, was für ihre Kameraden selbstverständlich ist. Auch diese Seite gehört zu Villingen-Schwenningen. Die Armut nimmt weiter zu.

Was mit der Aktion "Täglich Brot für Kinder" im Kinder und Familienzentrum, kurz Kifaz, vor Jahren begann, ist längst nicht mehr darauf beschränkt, Kindern aus sozial schwachen Familien ein warmes Mittagessen zu finanzieren. Zum einen wird ein guter Teil der Mahlzeiten nun über das Bildungspaket gedeckt. Wer nicht in den Genuss des Bildungspaketes kommt, das ohnehin für die Betroffenen nicht so leicht aufzuschnüren ist, der kann sich immer noch an Kifaz-Leiterin Cornelia Raible-Mayer und ihr Team wenden. "Mehr als die Hälfte aller Spenden", so die Kifaz-Leiterin, werden für warme Mahlzeiten verwendet. Mit der anderen Hälfte der Summe werden Schulsachen, Ausflüge, Fußballschuhe oder Winterjacken gekauft. In der Regel werde das Geld für Ausflüge direkt überwiesen, Sachmittel wie Kleidung werden auf Vorlage des Belegs bezahlt. "Ohne unsere Spender, wäre das gar nicht möglich", erzählt sie. Darunter sind nicht nur namhafte Firmen, sondern auch viele Privatspender. Erfreulich: Diese Einnahmen nehmen stetig zu.

Peu à peu wurden im Kifaz die Hilfen ausgebaut, das zur Stiftung St. Franziskus in Heiligenbronn gehört. "Wir können mit unserem Angebot wirklich alle Familien erreichen." Dabei geht es nicht nur um diverse Betreuungsformen, sondern auch um Erziehungshilfen und Ähnliches. Unlängst wurde die erste Kinderkrippe eröffnet, zudem werde Ganztagesbetreuung in zwei weiteren Schulen angeboten, am Gymnasium am Romäusring und an der Südstadtschule. Für 2014 ist noch der Aufbau eines psychologisch-pädagogischen Dienstes geplant.

Im Januar wurde unter dem Dach des Pfaffenweiler Schulhauses eine Tagesgruppe eingerichtet: Eine kleine Klasse mit Kindern, die besondere Aufmerksamkeit benötigen. Hier sollen sie auf den "normalen" Unterricht vorbereitet werden. Im Februar öffnete die erste Notaufnahme im Kifaz mit acht Plätzen. "Ausgebucht sind wir immer", so die Leiterin. Zudem stehen über ein Netzwerk mit anderen kooperierenden Einrichtungen weitere Räumlichkeiten zur Verfügung. "Der Bedarf steigt auch hier", so Raible-Meyer und Mitarbeiter Jürgen Muff. Erfreulich für das Kifaz-Team: "Viele Betroffene kommen auf uns zu, auch Jugendliche." Ein Großteil der Kinder kehrt in die Familien zurück. Diese werden dann aber professionell betreut. Rund 2000 Kinder nutzen das Kifaz-Angebot, ob Krippe, Ganztagesbetreuung oder Ferieninsel. Zuständig für die Schützlinge sind etwa 230 Mitarbeiter.