Die "Kinder-Villa" am Benediktinerring 8 feiert am 23. September sein fünfjähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Familie: Einrichtung am Villinger Benediktinerring besteht seit fünf Jahren / Tag der offenen Tür

Vor fünf Jahren wurde sie eröffnet, inzwischen hat die "Kinder-Villa" ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Die große Resonanz und das kleine Jubiläum werden gefeiert.

VS-Villingen. Am Samstag, 23. September, öffnet die Kindertagesstätte der Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten ihre Türen. Auch Oberbürgermeister Rupert Kubon hat sein Kommen zugesagt.

59 Kinder werden hier in zwei altersgemischten Kindergartengruppen und zwei Krippengruppen für Unter-Dreijährige betreut. Immer stärker nachgefragt werde neben den verlängerten Vormittagen ab 7 Uhr die Ganztagsbetreuung, sagt Einrichtungsleiterin Melanie Plavotic.

Schon drei Mal hat der Träger, die gemeinnützige GmbH KITA PROfil, die Kita in der Gründerzeitvilla am Villinger Benediktinerring sowohl räumlich als auch konzeptionell erweitert.

Hinter der Innenstadtnähe, aber auch der Orientierung der 15 Mitarbeiter an der Pädagogik von Maria Montessori vermutet Bereichsleiterin Marie-Kristin Breddin die Ursachen für den großen Zulauf. Derzeit stehen 45 Kinder auf der Warteliste für den Kindergarten, 34 wollen in die Krippe.

Der Träger stehe im engen Kontakt mit der Stadtverwaltung, sagt Geschäftsführer und Mitglied des Jugendhilfeausschusses Tamer Öteles und lobt die "gute Kooperation". Gemeinsam versuche man, die steigende Nachfrage von Betreuungsplätzen zu decken. Der gesellschaftliche Wandel und die damit verbundene Selbstverständlichkeit, mit der Mütter heute gleich nach der Geburt in den Beruf zurückkehren wollen, die für manche uninteressante Elterngeldregelung und nicht zuletzt die Erwartungen der Arbeitgeber sorgen für den wachsenden Bedarf besonders der Ganztagsbetreuung, ist Öteles sicher.

Und die gute Arbeit in der Kinder-Villa werde geschätzt, weiß Breddin. Neben der individuellen Kindesentwicklung nach Montessori mit dem Motto "Hilf mir, es selbst zu tun – lass mir Zeit" seien der lebensbezogene Ansatz von Norbert Huppertz und in der Krippe die theoretischen Ansätze von Emmi Pikler die Grundlagen der teiloffenen Betreuungsarbeit in der Kinder-Villa.

2012 setzte die Stiftung Lernen-Fördern-Arbeiten das in ihrem Institut für Qualitätsentwicklung in der Bildung (IQB) entworfene pädagogische Konzept gleich selbst in die Tat um und gründete im gleichen Haus die "Kinder-Villa". Das IQB bietet Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und steht derzeit mit der Landesregierung in Kontakt. Das Konzept könnte nämlich bald zu einem Gütesiegel für baden-württembergische Kindertageseinrichtungen werden. "Die Schnittmengen von unserem Konzept und den Anforderungen des Kultusministeriums sind vielversprechend groß", sagt Öteles. Ein solches Gütesiegel könne strukturelle Verbesserungen in der Kinderbetreuung mit sich bringen "und dann steigen auch die Geburtenraten", ist der Fachmann überzeugt.

Der Tag der offenen Tür in der "Kinder-Villa", Benediktinerring 8 in Villingen, beginnt am Samstag, 23. September, um 9 Uhr und endet um 11.30 Uhr.