Beim Besuch kinderreicher Familien in Oradea freuten sich die Kinder riesig über die mitgebrachten Geschenkpäckchen von Schulen aus Villingen und St. Georgen. Foto: Rösch Foto: Schwarzwälder-Bote

Hilfsaktion: Transport des Freundeskreises Oradea/Villingen lindert Not

VS-Villingen (ir) Wie hart das Leben in Rumänien in meist ungeheizten Räumen mit dem Einbruch der sibirischen Kälte werden kann, erlebten die Helfer des Freundeskreises Oradea/Villingen hautnah bei ihrem Weihnachts-Hilfstransport.

Obwohl selbst das Trinkwasser in den Flaschen im Kleinbus zu Eis erstarrt war, gelang es dennoch, das vorgeplante Hilfs-Programm vollständig durchzuziehen. Sämtliche Helfer kehrten nach ihrer Mission voll zufrieden mit ihren Fahrzeugen wieder heil in die Heimatstadt zurück. Während zwei der Sattelzüge nach der Ankunft in Oradea gleich abgeladen wurden, fuhr ein dritter Laster sofort 600 Kilometer weiter nach Brasov, um ein Altenheim und Ärzte mit dringend benötigten Hilfsgütern, darunter Krankenbetten und medizinische Geräte, zu versorgen. Am Silvestertag fuhr man mit der nächsten Ladung in die bereits verschneiten Karpatendörfer, in denen immer noch Armut pur herrscht.

Dort, 60 Kilometer von Oradea entfernt, leben derzeit in dem einst blühenden Glasbläserdorf Pädurea Neagre nur noch alte Menschen und Kinder in erbärmlichen Verhältnissen, da alle arbeitsfähigen jungen Menschen versuchen, ihren Lebensunterhalt mit Auslandseinsätzen bestreiten zu können. Auch im tiefer gelegenen Dorf Petreu, wo die Villinger, wie überall mit großer Freude erwartet wurden, ist das Deutsche Forum und die katholische Gemeinde noch dringend auf die Hilfe des Villinger Freundeskreises, dem sie sehr viel verdanken hat, angewiesen.

Den Jahreswechsel feierte man fröhlich zusammen mit den Deutschstämmigen im Deutschen Forum in Oradea. Beim Sonntags-Gottesdienst gegrüßte Bischof Ladislaus Böxli das deutsche Helferteam persönlich, und bedankte sich bei allen Helfern und Spendern, die sich seit 25 Jahren mit viel Erfolg um die Verbesserung der Lebenssituation in der Stadt Oradea und im Bistum Bihor bemühen. Am Nachmittag war besonders den Neuen unter den Helfern Gelegenheit geboten, sich einen Einblick in die trostlosen Wohnverhältnisse vieler armer kinderreicher Familien zu verschaffen. Der Jubel der Kinder über die mitgebrachten Päckchen mit Süßigkeiten, Kuscheltieren und besonders über die Buntstifte, entschädigte die deutschen Helfer voll für alle Strapazen der langen Reise.

Auch in einem Kinderheim, in dem es einfach an allem mangelt, teilte man an die Kinder und Jugendlichen von St. Georgener und Villinger Schülern und Kindergärten gespendete Geschenkpäckchen aus. Unendlich viel Freude lösten auch die zahlreichen, insbesondere von der Frauengemeinschaft Brigachtal und den Altstadtpfarreien Konstanz liebevoll verpackten Lebensmittelpäckchen aus, die in Rumänien oft echte Überlebenshilfe bedeuten.

Der nächste Hilfstransport ist über die Osterfeiertage geplant, sofern die Spendenbereitschaft der Bevölkerung die Finanzierung der Hilfstransporte weiterhin ermöglicht.