Mit den jungen Flüchtlingen unterhielten sich Barbara Hendricks-Kaiser, Direktorin der Albert-Schweitzer-Schule (links) und Andrea Kanold, Landtagskandidatin der Freien Demokraten. Foto: FDP Foto: Schwarzwälder-Bote

Flüchtlinge: Integrationsklasse an der Albert-Schweitzer-Schule besucht

VS-Villingen. Was ist Politik? Was macht ein Politiker? Dies waren Fragen, denen sich die Landtagskandidatin der Freien Demokraten, Andrea Kanold, bei ihrem Besuch der Integrationsklasse der Albert-Schweitzer-Schule stellte.

In der Klasse sind 20 Schüler, zum Beispiel aus Somalia, Syrien, Gambia oder dem Iran. Etwa die Hälfte ist mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen, nachdem sie bereits eineinhalb Jahre in Auffanglagern rund um Syrien gelebt hatten.

Eine junge Syrerin besucht zusammen mit ihrem Bruder die Klasse. Sie lernen eifrig Deutsch, um ihre schulische Ausbildung weiter zu führen, die sie in Syrien abgebrochen hatten. Die Eltern lernen auch Deutsch, tun sich aber schwerer. Die drei jüngeren Geschwister sind schon richtig fit in Deutsch, sodass sie zu Hause sogar deutsch sprechen. Hier zeigte sich das vielfältige Spektrum der Integration innerhalb einer Familie. Auch die unbegleiteten minderjährigen Jugendlichen, die heute in verschiedenen Gruppen von St. Georgen über Villingen bis Bad Dürrheim untergebracht sind, sind seit etwa ein einem Jahr in der Klasse der Albert-Schweitzer-Schule in Villingen-Schwenningen. Ihre Gründe, den weiten und einsamen Weg in die Fremde anzutreten, reichen von Problemen im Familienclan bis hin zu Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern. Sie fühlen sich hier wohl, und einige haben auch schon Kontakt zu anderen Jugendlichen in ihren Gemeinden, aber die eigene Familie fehlt.

Als größtes Handicap wird die Situation des öffentlichen Nahverkehrs insbesondere an den Wochenenden oder zu den Randzeiten genannt. Hier legen die Jugendlichen oft weite Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück.