Werner Schneider, Diana Willmann und Bernd Gundelsweiler (von links) überreichten gestern eine 5000-Euro-Spende der Firma Kendrion an den Caritasverband für den integrativen Betrieb "Fohrenhof" in Unterkirnach. Herr Bäuerle, Michael Stöffelmaier und Projektentwicklerin Bettina Gail überbrachten dafür eine Dessertkreation mit dem Namen "Kendrion". Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Caritas setzt auf Sponsorkonzept / Dessertkreation präsentiert

VS-Villingen (bn). Die vom Caritasverband initiierte Spendeninitiative zur Rettung des "Fohrenhofs" verläuft erfolgreich. Gestern konnte Geschäftsführer Michael Stöffelmaier von der Firma Kendrion 5000 Euro entgegennehmen.

Wie berichtet, ist der integrativ arbeitende Hotel- und Gaststättenbetrieb in Unterkirnach in die roten Zahlen gerutscht. Elf Menschen mit Behinderung sorgen auf dem ersten Arbeitsmarkt eigenverantwortlich für ihren Unterhalt – und das soll auf Wunsch des Caritasverbandes auch so bleiben. Deshalb hat man über das Innovationsnetzwerk Schwarzwald-Baar-Heuberg Kontakte zu Unternehmen geknüpft. Nicht nur, um nach finanzieller Unterstützung zu fragen: "Wir haben ein Konzept entwickelt, von dem wir und die Firmen profitieren können", sagt Stöffelmaier.

Eine junge Servicekraft mit Down-Syndrom, dessen Name nicht komplett veröffentlicht werden soll – nennen wir ihn "Herr Bäuerle" – präsentierte bei der Spendenübergabe gestern eine Dessertkreation, die künftig den Namen "Kendrion" tragen und so auch auf der Speisekarte stehen wird. Zudem werden den unterstützenden Firmen Tagungsräume kostenfrei zur Verfügung gestellt und teambildende Projekte – wie demnächst ein Kochevent – für die Belegschaft ausgerichtet. Ein neu zusammengesetztes Marketingteam kümmert sich im Fohrenhof zudem um Angebote für das Catering- und Tagungsgeschäft.

"Wir wollen, dass es mit dem Inklusionsbetrieb nachhaltig weitergeht", sagt Bernd Gundelsweiler, CEO bei Kendrion. Prokurist Werner Schneider und Diana Willmann, zuständig für das Sponsoring, können sich Schnuppertage im Fohrenhof für die Kendrion-Auszubildenden vorstellen. Das Konzept der Caritas sieht vor, dass der Fohrenhof 2018 seinen Umsatz um 15 Prozent gesteigert hat und damit eine schwarze Null schreiben kann. Mehr als 20 Mitarbeiter ohne Behinderung sind ihm Fohrenhof beschäftigt. Der aus nachvollziehbaren Gründen erhöhte Personalaufwand sei kaum mit erhöhter Produktivität aufzufangen. So sei dauerhaft Unterstützung durch Spenden notwendig, sagt Stöffelmaier und meint damit 10 000 Euro pro Jahr. Darum will sich auch der soeben neu gegründete Freundeskreis "Fohrenhof" kümmern mit Mitgliedern der Industrie- und Handelskammer (IHK), des Innovationsnetzwerkes und Otto Sieber als Vorsitzendem.